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3. Mai 2024
Kompass Group gegen Kompass Group Deutschland

Kompass Group gegen Kompass Group Deutschland

Neuigkeiten im Fall Kompass Group: Die Kompass Group AG hat eine einstweilige Verfügung gegen die neu gegründete Kompass Group Deutschland AG beantragt. Von unwahren Tatsachenbehauptungen und Identitätsdiebstahl ist die Rede. Die Kompass Group Deutschland betrachtet die Vorwürfe als haltlos. 

Die kürzlich erfolgten Änderungen bei der Kompass Group (AssCompact berichtete) ziehen nun offenbar rechtliche Schritte nach sich. Das Karlsruher InsurTech hatte vor Kurzem mitgeteilt, künftig als Kompass Group Deutschland AG aufzutreten. Sämtliche Geschäftsbereiche seien auf diese zuvor gegründete AG übertragen worden, berichtete das InsurTech weiter. Die bisherige Kompass Group AG enthalte kein operatives Geschäft mehr. Dem widerspricht nun wiederum die Kompass Group AG.

Kompass Group AG beantragt einstweilige Verfügung

Mehr noch: Die Kompass Group AG hat nun gegen die Kompass Group Deutschland AG eine einstweilige Verfügung beantragt. Wie die Kompass Group AG in einer Mitteilung dazu schreibt, will man gerichtlich gegen die „falsche und irreführende Tatsachenbehauptung“ einer neu gegründeten Gesellschaft vorgehen, die sich per Pressemeldung „wahrheitswidrig als Rechtsnachfolgerin“ unter dem neuen Namen „Kompass Group Deutschland AG“ vorgestellt hätte. Von einer eklatanten Kennzeichenverletzung ist die Rede.

Die beiden Vorstandsmitglieder Matthias Schmidt und Marcus Renziehausen seien am 17.04.2024 entlassen worden, wie Hans-Gerd Coenen, der Aufsichtsratsvorsitzende der Kompass Group AG, erklärt. Sie hätten „noch im Amt eine neue Gesellschaft fast gleichen Namens als Mitbewerber gegründet“. „Wir haben daher sofort den Erlass einer einstweiligen Verfügung beim Landgericht Mannheim beantragt, um die Kompass Group Deutschland AG und deren Vorstand René Fuchs zu stoppen“, so Coenen.

Weiter heißt es vonseiten der Kompass Group AG, durch eine von der Kompass Group Deutschland AG verbreitete Pressemeldung seien hohe Verunsicherung und Unruhe im Markt entstanden, da Medien, Geschäftspartner und Kunden fälschlicherweise denken sollten, die Kompass Group AG sei nicht mehr operativ tätig und habe sämtliche Geschäftsbereiche wie auch die Bilanzpositionen auf die neue Gesellschaft übertragen. „Dies ist alles nicht richtig“, betont der neu bestellte Vorstand der Kompass Group AG, Nicos Pohland.

Kompass Group AG will Geschäfte fortführen

Man wolle das Geschäft der Kompass Group AG wie geplant fortsetzen und sei mit Geschäftspartnern und Investoren im Gespräch. „Außerdem werden wir gemeinsam mit einem unserer Aktionäre einen neuen Fonds im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro auflegen, um die weitere Wachstumsfinanzierung zu gewährleisten“, kündigte Coenen an.

Das sagt die Kompass Group Deutschland zu den Vorwürfen

Die Kompass Group Deutschland AG hat bereits eine Stellungnahme veröffentlicht mit einem Update. Darin schreibt das Unternehmen, das Landgericht Mannheim habe dem Antrag der Kompass Group AG auf einstweilige Verfügung nicht stattgegeben. Stattdessen sei zunächst eine mündliche Verhandlung in einigen Wochen anberaumt worden.

"Unserer Ansicht nach spricht das dafür, dass das Gericht die Argumente der Kompass Group AG für nicht ausreichend erachtet hat, um die einstweilige Verfügung ohne eine solche Verhandlung zu erlassen. Wir betrachten die Vorwürfe der Kompass Group AG als haltlos und haben bereits Schritte eingeleitet, um gegen diese bewusste Rufschädigung anwaltlich vorzugehen", teilt die Kompass Group Deutschland weiter mit. "Aus unserer Sicht dient diese Diskreditierung allein dem Versuch, die Kompass Group Deutschland AG als Mitbewerber zu verdrängen [...]." 

Bild: © Phanphen – stock.adobe.com