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3. Mai 2024
Run-off: Deal zwischen Athora und AXA geplatzt

Run-off: Deal zwischen Athora und AXA geplatzt

Erneut ist ein bereits beschlossener Run-off bei klassischen Lebensversicherungen geplatzt. Dieses Mal haben AXA und Abwicklungsspezialist Athora die Vereinbarung aufgekündigt. Den Unternehmen zufolge sollen Veränderungen an den Finanzmärkten den Ausschlag dafür gegeben haben.

Der Run-off-Spezialist Athora Holding Ltd. (Athora) hat bekannt gegeben, dass die Vereinbarung zwischen der Deutschland-Tochter Athora Deutschland GmbH mit dem Versicherer AXA über einen Erwerb eines geschlossenen Lebensversicherungsbestandes aufgekündigt wurde. Konkret handelt es sich bei dem Kaufgegenstand um das für das Neugeschäft geschlossene Portfolio der ehemaligen DBV-Winterthur Leben. „Man habe sich einvernehmlich darauf geeinigt, die im Juli 2022 vereinbarte Transaktion nicht mehr weiterzuverfolgen“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme von Athora. Es soll sich um rd. 900.000 Verträge handeln, die nun beim Versicherer in Köln bleiben.

Preisvorstellungen laufen wohl auseinander

Die Aufhebungsvereinbarung stehe im Einklang mit den Bedingungen des 2022 zwischen den beteiligten Parteien geschlossenen Kaufvertrags, heißt es weiter. Die Hauptursache des geplatzten Deals sind die wesentlichen Veränderungen der Finanzmarktbedingungen seit Unterzeichnung der Vereinbarung. Konkret: das deutlich gestiegene Zinsniveau auf den Finanzmärkten hat wohl auf beiden Seiten zu einer Neujustierung bei den Preisvorstellungen geführt. Nun klaffen sich diese Vorstellungen wohl weit auseinander, sodass nur noch ein Abbruch des Aufkaufs infrage kam.

Für das Run-off-Geschehen hierzulande ist es dieses Jahr bereits der zweite geplatzte Deal. Ende Januar 2024 erst hatte die Zurich bekannt gegeben, dass der Verkauf von klassischen Lebensversicherungsbeständen an den Abwicklungsspezialisten Viridium geplatzt ist. Bei diesem Deal ging es um rund 700.000 Verträge. Allerdings lag die Ursache anders. Hauptgrund für den gescheiterten Verkauf waren die Querelen und Unsicherheiten in der Eigentümerstruktur bei Viridium. Zwischenzeitlich schaltete sich damals sogar die Finanzaufsicht BaFin ein. (as)

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