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20. November 2017
Überschüsse bei Maklern stecken fest

Überschüsse bei Maklern stecken fest

Versicherungsmakler und Finanzanlagenvermittler verdienen deutlich weniger als viele Politiker und Verbraucherschützer glauben. Es gibt zwar die Büros, die Gewinne über 200.000 Euro einfahren, die sind aber die Ausnahme. Der durchschnittliche Überschuss liegt viel niedriger, wie das AfW-Vermittlerbarometer gerade wieder bestätigt.

Der durchschnittliche Gewinn bzw. Überschuss bei unabhängigen Vermittlern liegt bei 47.400 Euro. Das hat das 10. AfW-Vermittlerbarometer ergeben. 1.600 Teilnehmer nahmen an der Online-Befragung teil, 22% der Teilnehmer sind AfW-Mitglieder.

Gleiches Niveau seit sieben Jahren

AfW-Vorstand Frank Rottenbacher, der die Ergebnisse in der vergangenen Woche in Berlin auf dem AfW-Hauptstadtgipfel vorgestellt hat, macht hier eine gewisse Konstanz aus. Seit Jahren rüttelt wenig an den Gewinnen bzw. Überschüssen bei Versicherungsmaklern und Finanzanlagenvermittlern, der Durchschnittswert sei seit sieben Jahren auf gleichem Niveau.

Überschüsse bei Maklern stecken fest

Die Überschüsse der Büros sind weit gestreut, wie die Grafik zeigt. Großverdiener gibt es allerdings nur wenige. Mehr als die Hälfte erzielt einen Überschuss von unter 50.000 Euro. Nicht genau aufgeschlüsselt ist, welche rechtliche Unternehmensform die Befragten und je nach Rechtsform auch gewisse Verrechnungsmöglichkeiten haben. Die Ergebnisse decken sich dennoch mit anderen Untersuchungen oder auch der DATEV.

Überschüsse unter 25.000 Euro

Auffallend ist der hohe Prozentanteil derjenigen, die sich in Größen bis 25.000 Euro befinden. Laut Grafik sind dies über 35%. Rottenbacher mutmaßt, dass diese Unternehmen in Zukunft nicht mehr funktionieren werden. Mit der IDD kommt die Weiterbildungspflicht und die Anforderungen an die stetige Kundenbetreuung steigen. Was aus diesen Unternehmen, Beständen und Kunden wird, ist dann die Frage.

Aufhören muss man sich leisten können

Naheliegend ist, dass diese Vermittlerunternehmen daran denken, ihre Bestände oder ihre Unternehmen zu verkaufen. Dies spiegelt sich auch in den Erfahrungen wider, die Experten in Sachen Bestandsverkauf und Nachfolge gerade machen: Ein Großteil der Vermittler, die ans Aufhören denken, verzeichnen Umsätze unter 30.000 Euro im Jahr. Nach Aufschlüsselung des Bestands und Berechnung des Bestandswertes müssen viele aber feststellen, dass sie es sich gar nicht leisten können, aufzuhören: Vom Bestand lässt es sich besser leben als von dessen Verkauf. (bh)