Die beiden im März 2015 gestarteten Projekte Marktwächter Digitale Welt und Marktwächter Finanzen erhalten eine weitere Förderung von jeweils 5 Mio. Euro jährlich bis Ende 2019. Die entsprechenden Verlängerungsanträge des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) wurden nun vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) bewilligt.
Ziel der Marktwächterprojekte ist die verbraucherorientierte Marktbeobachtung. So sollen strukturelle Verbraucherprobleme früher erkannt und darauf aufmerksam gemacht werden. Grundlage dafür sind Hinweise und Informationen aus den Gesprächen mit Verbrauchern in den bundesweit rund 200 Beratungsstellen der Verbraucherzentralen sowie über ein Beschwerdepostfach und Aufrufe auf dem Onlineportal www.marktwaechter.de.
Die bisherige Bilanz
vzbv-Vorstand Klaus Müller zeigt sich erfreut über die weitere Förderung und zieht gleichzeitig eine Bilanz der vergangenen Arbeit: So habe man bisher zwei Frühwarnnetzwerke aufgebaut sowie über 18.000 auffällige Meldungen von Verbrauchern gesammelt und ausgewertet. Außerdem seien über hundert Gespräche mit Anbietern, Behörden wie der BaFin und anderen Experten geführt worden. Als Ergebnis daraus hätten die Marktwächterexperten mehr als 70 Abmahnungen an Anbieter wie beispielsweise Ankaufportale im Internet ausgestellt.
Klagen und Gerichtsurteile
Außerdem wird im Zuge der Bekanntmachung vonseiten des vzbv darauf hingewiesen, dass man im vergangenen August Klage gegen die Aachener Bausparkasse erhoben habe und die Marktwächter-Teams bereits zwei Gerichtsurteile im Sinne der Verbraucher erwirkt hätten. So habe beispielsweise die ALTE LEIPZIGER bei ihren Standmitteilungen nachbessern müssen. Erkenntnisse und Anregungen der Marktwächter aus einer Untersuchung der jährlichen Standmitteilungen von Lebensversicherungen habe das BMJV bereits aufgegriffen: die entsprechenden Anforderungen an Standmitteilungen seien per Gesetz neu geregelt worden. „Die Marktwächter Finanzen und Digitale Welt haben das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger gewonnen. Menschen in ganz Deutschland erhalten wertvolle Hinweise auf Fehlentwicklungen am Markt“, kommentiert der Staatssekretär im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Gerd Billen, die Verlängerung der Förderungen. (ad)
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