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2. August 2018
„Eine bewährte und robuste Form der Vorsorge“

„Eine bewährte und robuste Form der Vorsorge“

Mit einer Betriebsrente zeigen Arbeitgeber Engagement für die Altersvorsorge ihrer Mitarbeiter. Doch bei der bAV-Verbreitung in KMU gibt es noch viel Luft nach oben. Eine ganzheitliche und bedarfsorientierte Beratung kann dazu beitragen, Abhilfe zu schaffen. Interview mit Bernhard Rapp, stellvertretender Niederlassungsleiter Canada Life Deutschland.

Die Konjunktur läuft, und gerade KMU ringen um Fachkräfte. Schafft das BRSG hier tatsächlich neue Anreize, mit denen sie gute Mitarbeiter an sich binden können?

Absolut, denn die Betriebsrente wurde attraktiver: Bei einer Entgeltumwandlung müssen Arbeitgeber ab dem nächsten Jahr 15% zugeben, sofern sie hier Sozialversicherungsbeiträge sparen. Dadurch lohnt sich die bAV schon unabhängig vom Produkt. Unabhängig von der Erhöhung des steuerlichen Förderrahmens von 4 auf 8% profitieren gerade Geringverdiener vom BRSG: Rentenleistungen werden teilweise von der Anrechnung auf die Grundsicherung freigestellt. Zahlt der Chef für Geringverdiener dann noch jährlich 240 bis 480 Euro in eine Direktversicherung ein, erhält er einen Zuschuss vom Staat über 30% des eingezahlten Beitrags. Leider kennen bei Weitem noch nicht alle Beschäftigten die Vorteile, die ihnen die bAV bietet.

Wie kann man Arbeitgeber ins Boot holen und von der bAV überzeugen?

Eine Betriebsrente wirkt wie eine Visitenkarte in puncto Arbeitnehmerfreundlichkeit. Sie bezeugt, dass der Arbeitgeber seine Mitverantwortung für die Altersvorsorge seiner Belegschaft ernst nimmt. Ein wertvolles Argument, denn langfristig müssen die Menschen dem Abbau der staatlichen Rente ins Auge sehen. Mit einer Betriebsrente können Arbeitnehmer gegensteuern und langfristige Altersvorsorge betreiben. Dies kann künftig ein Wettbewerbsvorteil sein, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Es gibt Befürchtungen, dass Vermittler durch das neue Tarifpartnermodell an den Rand gedrängt werden könnten.Wie sehen Sie das?

Diese Befürchtung teile ich nicht. Sehr viele der KMU haben keinen Tarifpartnervertrag – hier wird es also auch in Zukunft auf die qualifizierte Beratung und Überzeugungsarbeit eines Vermittlers ankommen. Wir sind auf das Szenario gut eingerichtet: Wir bieten einen ganzheitlichen Beratungsansatz, um die Betriebsrente in den KMU stärker zu verbreiten.

Wie sieht Ihr ganzheitlicher Beratungsansatz aus?

Wir möchten ein flexibles und bedarfsgerechtes Angebot sicherstellen. Ob Führungskräfte oder „normale“ Mitarbeiter – eine umfassende Vorsorgelösung sollte immer die unterschiedlichen Bedürfnisse abbilden. Dabei zählt gerade bei KMU auch, nicht zu viel Komplexität aufzubauen, die ansonsten im Mittelstand häufig den administrativen und kommunikativen Rahmen sprengt. Kombiniert der Arbeitgeber bestimmte Durchführungswege geschickt, schafft er damit Flexibilität und optimiert die Leistungsfähigkeit seiner Betriebsrente.

Welchen Support bieten Sie Vermittlern rund um die bAV?

Um Vermittler bestmöglich zu unterstützen, bieten wir ihnen das Kommunikationspaket „Mit wenig Aufwand Mitarbeiter motivieren“. Denn oft sind gerade kleinere Unternehmen nicht ausreichend über die Möglichkeiten einer Betriebsrente informiert. Ausgangspunkt ist die Lage des Unternehmens. Canada Life gibt Vermittlern hier umfassende Unterlagen an die Hand, mit denen sie das Gespräch gestalten und die Ergebnisse in einem Erfassungsbogen festhalten können. Auf Basis des Erfassungsbogens erstellen wir Vermittlern dann schnell und unkompliziert ein individuelles bAV-Konzept passend für ihre Kunden. Kern davon sind Arbeitgeber- und Arbeitnehmermappen, die wir individuell auf das Unternehmen erstellen. Vermittler können damit Unternehmer und deren Mitarbeiter individuell beraten. Dabei unterstützen sie unsere bAV-Spezialisten in der Region.

Daneben enthält unsere Beratungs- und Berechnungssoftware Vorsorge PLANER spezielle bAV-Tools. Damit Vermittler junge Menschen gezielter ansprechen können, haben wir ein spezielles Modul für unsere Beratungs-App entwickelt. Mit dem „Brutto-Netto-Rechner bAV“ kann man die Vorteile einer Betriebsrente schnell aufzeigen: Der Kunde sieht, wie sich bAV-Beiträge auf sein Nettogehalt auswirken. Zusätzlich kann er den tatsächlichen Nettoaufwand und die mögliche Rente erkennen, die sich mit unserem Tarif GENERATION business ergeben kann.

Mit welchen Produkttypen können Arbeitgeber jetzt besonders punkten?

Bei allen Systemvorteilen muss sich der Anlagemotor einer Betriebsrente lohnen. Wie wichtig Rendite für eine gute Rente ist, spricht sich immer mehr herum. Allein unser bAV-Geschäft ist letztes Jahr um 10% gewachsen. Dahinter steckt ganz klar der gewachsene Zuspruch für die renditechancenorientierte Vorsorge. Und noch etwas mehr: Da wir ja im GENERATION business nach dem UWP-Prinzip auch Garantien bieten, decken wir neben Renditechancen noch einen weiteren wichtigen Wunsch ab, den die Kunden derzeit zur Betriebsrente haben: Sicherheit. Hierauf legen nach einer aktuellen Umfrage der „Pfefferminzia“ 65% der Befragten wert, und über 50% wollen eine gute Verzinsung. Fondsgebundene Rentenversicherungen mit Beitragsgarantie bestimmen laut der Umfrage die bAV in den nächsten Jahren. Und genau in diesem Segment haben wir eine langjährige Expertise, da wir unsere Altersvorsorgeprodukte von Anfang an auf Fondsbasis konzipiert haben.

Kürzlich gab es Korrekturen an den Aktienmärkten. Stärkt so etwas nicht die tief verwurzelte Angst der Deutschen, mit kapitalmarktnahen Lösungen fürs Alter zu sparen?

Zeitweilige Korrekturen sind durchaus normal und kein Anlass zur Besorgnis. Viel wichtiger für die Altersvorsorge ist die langfristige Performance einer Anlage. Für ein Aktieninvestment im deutschen Markt im Zeitraum von 1995 bis 2010 errechnete das Deutsche Aktieninstitut (DAI) zum Beispiel eine Rendite von 7,8% p. a. Auch im ungünstigsten Fall ließen sich mit Aktien weit größere Sparerfolge erzielen als mit festverzinslichen Wertpapieren und Sparbüchern, so das Institut.

Um die Abhängigkeit von einzelnen Märkten zu mindern, hat sich eine gute Streuung der Aktientitel – geografisch und nach Branchen – bewährt. Canada Life verfügt als ältester Versicherer Kanadas über jahrzehntelange Erfahrung darin, wie man Aktieninvestments für die Altersvorsorge nutzen kann. Dies zeigt die längerfristige Performance des UWP-Fonds: Er erreichte seit Auflage vor 14 Jahren rund 6% Rendite pro Jahr – in diesen Zeitraum fallen die Finanz- und die Eurokrise. Unsere Kunden finden bei uns also eine sehr bewährte und robuste Möglichkeit der Vorsorge. Zusätzlich verfügt GENERATION business über eine endfällige Garantie: Eine jährlich deklarierte Glättung sorgt für eine Verzinsung, die den Kunden zum Rentenbeginn auffängt, sollten die Fondsergebnisse weniger gut ausfallen. Bei guten Werten bekommen die Kunden den Fondswert ausbezahlt. So erhalten sie eine Betriebsrente, die Renditechancen und Sicherheit auf einzigartige Weise miteinander verbindet.

Das Interview findet sich auch auf Seite 12 der AssCompact Sonderedition „betriebliche Versorgung“ 2018.
 
Ein Artikel von
Bernhard Rapp