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31. Januar 2018
„Kleiner“ Run-off bei AXA: Pro bAV Pensionskasse wird veräußert

„Kleiner“ Run-off bei AXA: Pro bAV Pensionskasse wird veräußert

Die AXA will sich in Sachen bAV auf die Direkt- und Rückdeckungsversicherung konzentrieren und veräußert daher die Pro bAV Pensionskasse AG an die Frankfurter-Leben-Gruppe. Es handele sich aber um einen Sonderfall, man stehe 100%-ig zur privaten und betrieblichen Altersversorgung, betont der Vorstandsvorsitzende des AXA-Konzerns Dr. Alexander Vollert.

Die AXA hat aktuell bekannt gegeben, dass sie ihren bAV-Geschäftsbereich neu ausrichtet und im Zuge dessen die Pro bAV Pensionskasse AG an die Frankfurter-Leben-Gruppe veräußert. Die Frankfurter-Leben-Gruppe führe alle Versicherungsverträge der Pro bAV Pensionskasse unverändert fort und habe verbindlich zugesagt, die Kosten der Pro bAV pro Vertrag und Jahr dauerhaft um mehr als 15% gegenüber dem Jahr 2016 zu senken, heißt es vonseiten der AXA. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aktuell mit Aufgaben rund um die Pro bAV Pensionskasse betraut sind, sollen auch künftig im AXA Konzern weiterbeschäftigt werden. Sie sollen die Pro bAV-Bestände vorerst fortführen und nach erfolgter Migration andere Aufgaben übernehmen.

Die Veräußerung steht noch unter dem Vorbehalt der BaFin-Prüfung. Nach AXA-Angaben umfasst die Übertragung etwa 6% des gesamten Bestands im Vorsorgebereich bzw. rund 260.000 Einzelverträge und Kapitalanlagen in Höhe von knapp 3 Mrd. Euro.

Lösung für kleinen Sonderbestand gesucht

Zudem teilt die AXA mit, dass für einen kleinen weiteren Bestand, dessen Größenordnung sich gemessen am Vorsorge-Gesamtbestand im Promillebereich bewege, der externe Partner, der diesen Bestand bislang verwaltet, den Dienstleistungsvertrag mit Wirkung zum 31.12.2018 gekündigt habe. Es handele sich im Wesentlichen um ehemals von der DBV-Winterthur Lebensversicherung AG abgeschlossene, fondsgebundene Versicherungsprodukte. Auch hierfür strebt die AXA eine Vereinbarung zur Übernahme durch einen externen Partner an. Eine finale Vereinbarung liege aber noch nicht vor.

bAV bleibt strategischer Schwerpunkt

„AXA steht hundertprozentig zur privaten und betrieblichen Altersversorgung. Wir sind von den Marktchancen in diesem Bereich überzeugt und haben noch viel vor. Die Pro bAV Pensionskasse ist ein Sonderfall. Mit ihrer Veräußerung an die Frankfurter-Leben-Gruppe können wir uns stärker fokussieren und uns operativ auch so aufstellen, dass wir unser Vorsorgegeschäft mit Nachdruck vorantreiben und noch stärker wachsen“, erläutert Dr. Alexander Vollert, Vorstandsvorsitzender der AXA Konzern AG, den strategischen Hintergrund.

Veränderungen im Markt und im regulatorischen Umfeld hätten zu stark schrumpfendem Neugeschäft und abnehmenden Beständen bei der Pro bAV Pensionskasse geführt. Ohne die Kostenbegrenzung der Frankfurter-Leben-Gruppe bestünde die Gefahr, dass die Stückkosten pro Vertrag anstiegen und damit die Rendite für die Kunden sinke. Als vergleichsweise junge Gesellschaft habe die Pro bAV ihre Überschussbeteiligung im anhaltenden Niedrigzinsumfeld schon deutlich reduzieren müssen und insbesondere im Neugeschäft deutlich an Attraktivität verloren.

Konzentration auf Direkt- und Rückdeckungsversicherung

Im Rahmen ihrer Unternehmensstrategie „Ambition 2020“ will sich die AXA nun auf die Direkt- und Rückdeckungsversicherung konzentrieren. Diese Produkte und Kanäle böten für neue Kunden unter den veränderten Gegebenheiten den besten Mehrwert und trügen gleichzeitig dazu bei, das Unternehmen effizienter aufzustellen, so die AXA. (ad)