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23. Mai 2017
„Unsere Solvenzquote ist das Ergebnis einer langfristigen strategischen Ausrichtung“

„Unsere Solvenzquote ist das Ergebnis einer langfristigen strategischen Ausrichtung“

Seit Montag müssen die Versicherer ihre Solvenzquoten veröffentlichen. Die LV 1871 gehört mit einer Quote von 401% zu den solvenzstärksten Unternehmen. Nachgefragt bei Wolfgang Reichel, Sprecher des Vorstands der LV 1871, welche Aussagekraft dahinter steckt und wo der Maklerversicherer seine Schwerpunkte setzt.

Herr Reichel, ab sofort müssen die Unternehmen ihre Solvency-II-Quoten öffentlich zugänglich machen. Wird die Transparenz den Wettbewerb im Altersvorsorge- und Biometriegeschäft verändern?

In Zeiten niedriger Zinsen werden Solvabilität und Risikotragfähigkeit für Kunden und Vermittler weiter an Bedeutung gewinnen. Hohe Solvenzquoten bedeuten Sicherheit und Verlässlichkeit für Kunden und Geschäftspartner. Durch die Veröffentlichung der Solvency-II-Quote steigt die Transparenz. Damit haben Geschäftspartner für die Auswahl des Produktanbieters eine tragfähige Orientierungshilfe an der Hand.

Sie weisen mit 401% eine sehr hohe Solvenzquote aus. Welche Aussagekraft hat sie?

Die Solvenz- oder auch Bedeckungsquote vermittelt einen guten Eindruck von der Finanzstärke eines Unternehmens. Sie zeigt auf einen Blick, wie gut Versicherungsunternehmen hier aufgestellt sind. Dazu gehört, wie gut sie in der Lage sind, ihre Garantiezusagen zu erfüllen, wie es um die Qualität ihrer Kapitalanlage bestellt ist, und wie robust ein Unternehmen in Stresssituationen aufgestellt ist.

Nun wurden erstmals die Solvenzquoten aller Versicherungsunternehmen veröffentlicht. Die LV 1871 gehört mit 401% – inklusive Volatilitätsanpassung und ohne Übergangsmaßnahmen – zu den solvenzstärksten Unternehmen am deutschen Markt. Das bedeutet: Wir verfügen über den vierfachen Wert an Eigenmitteln als aufsichtsrechtlich vorgeschrieben.

Was sind die Erfolgsfaktoren, die zu einer solchen Solvenzquote führen?

Hier lassen sich verschiedene Faktoren ins Feld führen. Unser Neugeschäft ist geprägt von einem hohen Anteil an Berufsunfähigkeits- und fondsgebundenen Versicherungen. Dieser Versicherungsbestand macht uns weitgehend unabhängig von Schwankungen des Kapitalmarkts und dem Niedrigzinsumfeld. Hinzu kommt ein solides Kapitalanlagemanagement. Wir verfügen über eine breite Diversifizierung unserer Kapitalanlage, eine hohe Performance im Kapitalanlagenbestand und eine überdurchschnittlich hohe Bewertungsreservequote.

Letztendlich ist unsere Solvenzquote das Ergebnis einer langfristigen strategischen Ausrichtung auf Risikotragfähigkeit, Qualität und Ertrag. Sie deckt sich auch mit den anderen starken Kennzahlen der LV 1871. So haben wir zum Beispiel bereits zum zwölften Mal in Folge von der internationalen Ratingagentur Fitch die Bewertung A+ erhalten.

Im vergangenen Jahr blieb Ihr Neugeschäft stabil. Ist das für Sie ein zufriedenstellendes Ergebnis oder wollen Sie nicht doch mehr Wachstum?

Wachstum um jeden Preis ist für uns kein Erfolgskriterium. Ertrag und Nachhaltigkeit des Geschäfts stehen bei uns vor Wachstum. Vor diesem Hintergrund haben wir 2016 erneut gute Ergebnisse in einem stagnierenden Marktumfeld vorgelegt.

Wo setzen Sie aktuell die Schwerpunkte?

Bei Produkten liegt der Fokus klar auf biometrischen und fondsgebundenen Vorsorgelösungen. Aber auch die Digitalisierung und die sich verändernden Kundenwünsche werden uns weiter beschäftigen. Hier haben wir 2016 bereits zahlreiche Impulse gesetzt und werden unsere Aktivitäten weiter verstärken.

Ab Oktober wird Hermann Schrögenauer die Verantwortung für den Vertrieb bei der LV 1871 übernehmen. Wo soll er künftig Schwerpunkte setzen?

Mit Hermann Schrögenauer haben wir einen ausgewiesenen Kenner des Maklermarkts gewonnen, der eine hohe Expertise bei biometrischen und fondsgebundenen Vorsorgelösungen und in der Digitalisierung hat. In diesen Themenfeldern setzen wir heute schon Schwerpunkte und wollen das auch in Zukunft tun.