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3. Juli 2017
1,1 Millionen Leitungswasserschäden pro Jahr in Deutschland

1,1 Millionen Leitungswasserschäden pro Jahr in Deutschland

Bundesweit entsteht im Schnitt alle 30 Sekunden ein Leck in einer Wasserleitung, wie aus einer Auswertung des GDV hervorgeht. Die Kosten für die Gebäudeversicherer beliefen sich im Jahr 2015 auf 2,3 Mrd. Euro. Bei den Schäden zeigen sich deutliche regionale Unterschiede. Hochburg der Rohrbrüche ist Köln.

Durchschnittlich alle 30 Sekunden kommt es hierzulande zu einem Leck in einem Rohr oder einer Armatur. Dies geht aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Pro Jahr registrieren die Gebäudeversicherer deutschlandweit rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Im Jahr 2015 betrugen die Kosten hierfür 2,3 Mrd. Euro. Hinzu kamen 230 Mio. Euro Schäden in der Hausratversicherung. Im Vergleich dazu beliefen sich die Leitungswasserschäden in der Gebäudeversicherung im Jahr 2005 auf rund 1,6 Mrd. Euro.

Köln ist die Hochburg der Rohrbrüche

Leitungswasserschäden treten in keiner Stadt so häufig auf wie in Köln. So zeigt die Auswertung des GDV, dass in der Innen- und Südstadt der Index für Leitungswasserschäden mit 263 mehr als doppelt so hoch ist wie im Bundesdurchschnitt (100). Für den Schadenindex hat der GDV die Leitungswasserschäden pro Landkreis berechnet. Basis ist der Schadensatz: das Verhältnis des Schadenaufwandes zur Versicherungssumme.

Ost-West-Gefälle bei Leitungswasserschäden

Insgesamt unterscheiden sich die Leitungswasserschäden in Privatwohnungen regional deutlich. Während die Städte Krefeld, Mannheim oder Karlsruhe überdurchschnittlich oft Wasserschäden registrieren, kommt es in Ostdeutschland flächendeckend wesentlich seltener zu defekten Rohren. In den neuen Ländern weist kein Landkreis einen Schadenindex über 80 aus. Der brandenburgische Landkreis Elbe-Elster hat mit 36 den niedrigsten Wert in Deutschland. Ein Grund für die ungleiche Schadenverteilung besteht im unterschiedlichen Alter der Leitungssysteme in Ost und West. „In Ostdeutschland sind nach der Wiedervereinigung viele Gebäude saniert worden. Das ist ein Grund, warum die Schäden dort im Vergleich zum Westen seltener sind“, sagt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sach- und Technische Versicherung beim GDV. Auch die Wasserqualität könne eine Rolle spielen.

Konsequente Wartung der Leitungen erforderlich

Hauner betont zudem, dass viele Schäden vermeidbar wären, wenn die Wasserleitungen regelmäßig gewartet würden. „Eigentlich müssten Hausbesitzer nach rund 30 Jahren ihr Rohrleitungssystem überprüfen, wenn nicht sogar bereits sanieren lassen.“ Je älter die Gebäude sind, desto häufiger treten Schäden auf. Viele Hausbesitzer würden aber vor den hohen Sanierungskosten zurückschrecken. (tk)