AssCompact suche
Home
Assekuranz
4. März 2015
Alternde Bevölkerung fragt mehr Pflege-Assistance nach

Alternde Bevölkerung fragt mehr Pflege-Assistance nach

Die Bundesbürger bewerten Assistance-Leistungen als befruchtend für die Kundentreue zu einem Versicherungsunternehmen und sehen Gesundheit und Pflege stark im Fokus. Vermittler nehmen das Assistance-Potenzial wahr, zögern aber noch bei der Neukundenansprache. Dies sind Ergebnisse des Assistance Barometers 2015.

Die deutschen Vermittler messen dem Assistance-Geschäft mehrheitlich eine „hohe“ bis „sehr hohe“ Bedeutung zu. Dies geht aus dem Assistance Barometer 2015 hervor. Weiterhin dienen für ein Drittel der Vermittler Assistanceangebote als Instrument der Neukundengewinnung. Bedenkt man aber, dass der primäre Vermittlerfokus auf die Neukundengewinnung gerichtet ist, so müsste eigentlich jedes, die Neukundenansprache unterstützende Element höchst willkommen sein. Indem nur ein Drittel der Vermittler Assistance hier einsetzen will, kommt hier – so vermuten die Studienverfasser – womöglich die mangelnde Kenntnis über das Potenzial von Assistance zum Ausdruck.

Senioren-Assistance als Geschäftsmodell der Zukunft

Immerhin geht über die Hälfte der Vermittler davon aus, dass Assistance-Leistungen in der Zukunft eine zunehmende Bedeutung einnehmen werden. Neben der Gesundheits-Assistance kristallisiert sich seit Jahren die Senioren-Assistance als Assistance-Geschäftsmodell der Zukunft heraus. Dieses Potenzial wird auch seitens der Versicherungsvermittler erkannt. So bewerten fast alle befragten Vermittler eine Pflegefallhilfe und Pflegefallberatung als sinnvolle Assistance. Auch die Bereitstellung eines Pflegefallmanagers für Pflegebedürftige findet beim Großteil hohe Potenzialwerte. Unter den befragten Bundesbürgern erreicht der persönliche Pflegemanager im aktuellen Assistance Barometer seinen höchsten Zustimmungswert (81% der befragten Haushalte). Mehr als die Hälfte der Bundesbürger würde außerdem das Angebot eines Gesundheitsmanagers für erkrankte Personen in Anspruch nehmen. Knapp drei Viertel erwägen, sich für eine ärztliche Zweitmeinung zu versichern und drei Viertel aller privaten Haushalte bekunden ihr Interesse an einer Beratung zu Prävention und gesundem Leben. Auch sehen weit über die Hälfte der Bundesbürger Assistance-Leistungen als befruchtend für die Kundentreue zu einem Versicherungsunternehmen an.

Die Versicherungswirtschaft möchte mittels Assistance-Leistungen zum partnerschaftlichen Problemlöser der Versicherungsnehmer werden. Weiterhin bewertet der Großteil der Entscheider aus der Versicherungswirtschaft Assistance als Service-Komponente ihres Angebots und als ein sinnvolles Instrument zur Steigerung der Kundenzufriedenheit. Für Prof. Dr. Matthias Müller-Reichart, Lehrstuhlinhaber an der Hochschule RheinMain und wissenschaftlicher Leiter der Studie, „wird die Rentabilität eines Assistance gesteuerten Geschäftsmodells von der Finanzdienstleistung zunehmend erkannt – hohe Stornoquoten in Verbindung mit einem schwierigeren Neugeschäft zwingen zu innovativen Vertriebsaktionen. Hierbei kann Assistance als vertrieblicher Problemlöser aufwarten.“

Über die Studie

Das Assistance Barometer 2015 ist eine repräsentativen Studie der Hochschule RheinMain in Wiesbaden, die von Europ Assistance Deutschland in Auftrag gegeben wurde und zum achten Mal in Folge erscheint. An der anonymen Telefonbefragung, durchgeführt im zweiten Halbjahr 2014, nahmen 52 Entscheider aus der Versicherungswirtschaft, 302 Versicherungsvermittler und 502 private Haushalte teil. (ad)