AssCompact suche
Home
Investment
14. April 2016
Anlageberater üben sich vermehrt in Zurückhaltung

Anlageberater üben sich vermehrt in Zurückhaltung

Der Einbruch der Aktienmärkte zu Jahresbeginn hat offenbar auch auch Anlageberater verunsichert Fondsanleger. Ihre Handelsaktivitäten sind laut dem ebase-Fondsbarometer im ersten Quartal 2016 gesunken. Auch die ETF-Nachfrage ging zurück. Bei den Zu- und Abflüssen gab es allerdings eine positive Trendwende.

Das ebase-Fondsbarometer weist für die ersten drei Monate des laufenden Jahres einen deutlichen Rückgang der Handelsaktivitäten bei den angeschlossenen Vertriebspartnern gegenüber 2015 aus. „Der überraschende Einbruch an den Aktienmärkten zu Beginn des Jahres hat offenbar dazu geführt, dass viele Anlageberater erst einmal abgewartet haben, um die neuen Rahmendaten einzuordnen“, erläutert Rudolf Geyer, Sprecher der Geschäftsführung von ebase.

Deutlich weniger Aktivität

Im Januar lag der Indexwert mit 92 Punkten zwar über dem Niveau des Vormonats, jedoch deutlich unter dem Durchschnittswert des Jahres 2015 mit einem Wert von 100. Im Februar und März sind die Handelsaktivitäten noch weiter gesunken und notierten Ende März bei nur noch 82 Indexpunkten. Auch bei ETFs haben die Handelsaktivitäten zuletzt deutlich nachgelassen. Nach einem Zwischenhoch von 109,8 Indexpunkten im Januar notierten sie im März nur noch bei 80,3 Punkten.

Mehr Zukäufe als Abflüsse

Allerding hat sich das Verhältnis von Zu- und Abflüssen deutlich verbessert. Der Kaufquotient für Aktienfonds lag im Januar noch bei 0,77, der für die übrigen Fonds inklusive Indexfonds bei 0,85. Im Februar verbesserte sich das Bild. Käufe und Verkäufe bei Aktienfonds glichen sich in etwa aus, ebenso wie über alle Fondskategorien insgesamt hinweg. Im März ist der Kaufquotient schließlich auf 1,4 gestiegen. Das bedeutet, dass es 40% mehr Zuflüsse als Abflüsse gab. Vor allem Aktien-, Misch- und Rentenfonds waren im März bei den angebundenen Beratern wieder gefragt. Insgesamt liegt der Kaufquotient für die vergangenen drei Monate über alle Fondskategorien bei 1,04.

Fast doppelt so viel ETF-Käufe wie -Verkäufe

Besser verlief die Entwicklung bei ETFs. Zwar lagen auch bei den börsennotierten Indexfonds die Handelsaktivitäten im ersten Quartal 2016 markant unter dem Vorjahresniveau. Die Käufe fielen dabei aber fast doppelt so hoch aus wie die Verkäufe, bei ebenfalls steigender Tendenz. Im Januar lag der Kaufquotient für ETFs bei 1,71. Im Februar stieg der Quotient auf 1,99, im März sogar auf 2,39. „Daraus kann man insgesamt schließen, dass die angeschlossenen Berater die Erholung an den Aktienmärkten für Käufe genutzt haben, um die Fonds-Bestände ihrer Kunden aufzustocken“, erklärt Rudolf Geyer. (mh)