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19. Oktober 2018
Anstieg der Lebenserwartung gerät ins Stocken

Anstieg der Lebenserwartung gerät ins Stocken

Nachdem die Lebenserwartung lange Zeit stetig zugenommen hat, bleibt sie laut Statistischem Bundesamt (Destatis) nun nahezu unverändert. Während die Lebenserwartung für Männer nur geringfügig gestiegen ist, hat sie für Frauen sogar leicht abgenommen. Regional zeigen sich dabei Unterschiede.

Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anhand einer Auswertung der aktuellen Sterbetafel 2015/2017 mitteilt, ist die Lebenserwartung im Vergleich zur Sterbetafel 2014/2016 nahezu unverändert geblieben. Neugeborene Jungen in Deutschland können davon ausgehen, 78 Jahre und 4 Monate (78,36 Jahre) alt zu werden, bei neugeborenen Mädchen sind es 83 Jahre und 2 Monate (83,18 Jahre). Damit ist die Lebenserwartung für Männer gegenüber einem Wert von 78,31 Jahren nach Sterbetafel 2014/2016 geringfügig gestiegen. Bei Frauen zeigt sich jedoch ein leichter Rückgang, denn ihre Lebenserwartung betrug 2014/2016 noch 83,20 Jahre.

Auch fernere Lebenserwartung fast unverändert

Auch für ältere Menschen zeigen die Werte für die Lebenserwartung laut Statistischem Bundesamt nahezu keine Veränderung. Nach der Sterbetafel 2015/2017 beläuft sich zum Beispiel die noch verbleibende Lebenserwartung – die sogenannte fernere Lebenserwartung – von 65-jährigen Männern wie bereits 2014/2016 auf 17 Jahre und 10 Monate. Für 65-jährige Frauen ergibt sich nach wie vor eine fernere Lebenserwartung von 21 Jahren.

Unterschiede in den einzelnen Bundesländern

Was den Vergleich der Bundesländer untereinander betrifft, ergeben sich einige Unterschiede von bis zu 1,7 Jahren bei den Frauen und bis zu 3,3 Jahren bei den Männern. So könnten die Männer in Baden-Württemberg mit 79 Jahren und 7 Monaten statistisch gesehen deutlich älter werden als in Sachsen-Anhalt, wo die Lebenserwartung bei Geburt mit 76 Jahren und 3 Monaten den niedrigsten Wert aufweist. Auch die Frauen in Baden-Württemberg haben nach den Ergebnissen der Sterbetafeln 2015/2017 in Sachen Lebenserwartung bei Geburt deutschlandweit die Nase vorn mit 83 Jahren und 11 Monaten. Den niedrigsten Wert weisen mit 82 Jahren und 3 Monaten Frauen im Saarland auf.

Zu den Sterbetafeln

Bei den aktuellen Sterbetafeln des Statistischen Bundesamtes handelt es sich um sogenannte Periodensterbetafeln. Sie stützen sich auf Daten zu den Gestorbenen und der Bevölkerung nach Einzelaltersjahren im Betrachtungszeitraum. Die Auswertung stellt also eine Momentaufnahme der Sterblichkeitsverhältnisse der gesamten Bevölkerung für einen Dreijahreszeitraum dar. Eine Prognose der zukünftigen Entwicklung der Lebenserwartung seit demzufolge nicht eingeschlossen, wie das Statistische Bundesamt unterstreicht. Die Lebenserwartung Neugeborener zeigt an, wie lange sie den aktuellen Überlebensverhältnissen entsprechend durchschnittlich leben würden. 65-Jährige erwartet statistisch gesehen ein höheres Lebensalter als Neugeborene, da Sterberisiken vor dem Alter 65 nicht mehr miteinberechnet werden müssten. (tk)