Versicherungskunden teilen ihren Versicherungsbesitz auf immer mehr Gesellschaften auf – zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Versicherungsbesitz und -potenziale“ von MSR Consulting. War ein Haushalt 2006 im Schnitt bei 2,3 verschiedenen Gesellschaften versichert, so hat er seine Versicherungen aktuell auf durchschnittlich 2,9 Gesellschaften aufgeteilt. „Besonders schwer wiegt in diesem Zusammenhang, dass die Diversifikation des Versicherungsbesitzes vor allem bei jungen, urbanen Kunden zu beobachten ist“, erläutert Markus Weber, Client Manager bei MSR Consulting.
In der Folge steigt insgesamt auch der Anteil an Kunden, die keinen Hauptversicherer mehr haben: Der Wert lag 2006 bei lediglich 6% und ist aktuell bereits auf 21% gestiegen – mit entsprechend massiven Auswirkungen auf das Abschlussverhalten. Aktuell wird nur noch jede zweite Kompositversicherung beim Hauptversicherer abgeschlossen. Vor allem für Kfz-Versicherungen suchen sich Versicherungskunden einen anderen Versicherer, hier werden nur 39% der Verträge beim Hauptversicherer abgeschlossen.
Somit bestehen bei Kompositversicherungen, die nicht durch produktimmanente Wechselbarrieren geschützt sind (wie beispielsweise Kapital-Lebensversicherung oder Berufsunfähigkeitsversicherung), die größten Wechselpotenziale im Markt. Dieser Wechsel wird sich der Studie zufolge weiter beschleunigen: Die Rolle von Vergleichsportalen beim Abschluss einer Kfz-Versicherung wächst nach wie vor. Dieses Geschäftsmodell wird auch in anderen Sparten an Bedeutung gewinnen. Das Kölner Beratungsunternehmen MSR Consulting weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Versicherer heute größere Anstrengungen unternehmen müssen, um ihre Kunden zu binden und Cross-Selling-Potenziale auszuschöpfen. (ad)
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