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28. September 2018
Anwendungsszenarien im Smart Home

Anwendungsszenarien im Smart Home

Einer der Vorteile eines intelligenten Zuhauses ist die Möglichkeit, (fast) alles von überall zu jeder Zeit einfach und komfortabel steuern zu können. Noch komfortabler ist es, wenn gerade für regelmäßige Prozeduren gar kein Steuergerät mehr nötig ist und sie automatisch ablaufen. Zu diesem Zweck kommen smarte Geräte mit unterschiedlichen Szenarien daher, die genau das erlauben – und noch mehr.

Von der Steuerung zur Automation

Innerhalb der Smart-Home-Welt sind mobile Geräte wie Smartphones und Tablets nicht wegzudenken. Sie fungieren für gewöhnlich als die einfachsten, weil im Grunde immer greifbaren, Steuereinheiten für vernetzte Wohnungen und Häuser. Mit der entsprechenden App lassen sich dann alle ans Netzwerk angeschlossenen Geräte bedienen, inzwischen gibt es mit „muzzley“ sogar universelle Steuerungsapp. Solange man sich in seinen vier Wänden befindet, mag das purer Luxus sein, in manchen Situationen ist diese Möglichkeit aber überaus hilfreich.

Die üblichen Beispiele, um den praktischen Nutzen der Hausfernsteuerung zu untermauern, sind etwa Heizungen, die auf dem Weg von der Arbeit nach Hause noch schnell eingeschaltet werden können, um von wohligen Temperaturen empfangen zu werden. Vergessene Lichtschalter können auf die gleiche Weise bequem von unterwegs ausgeschaltet werden. Praktisch ist all das ohne Frage, aber hinter den genannten Beispielen stehen auch immer bestimmte Routinen, die meist durch menschliche Unachtsamkeit gestört werden.

Derartige Missgeschicke lassen sich, so leicht sie theoretisch behoben werden können, aber ebenso gut grundsätzlich ausschließen. Die Voraussetzung hierfür sind programmierbare Szenarien, die den Bewohnern die Dinge abnehmen, die sich tagtäglich wiederholen und trotzdem manchmal vergessen werden. Ein denkbar einfacher Lösungsansatz, der aber für jede Alltagssituation Hilfe bieten kann.

Klassische Szenarien: Kommen und Gehen
Anwendungsszenarien im Smart Home

Zu den alltäglichen Situationen – von Wochenenden und Feiertagen einmal abgesehen – gehört zum einen das Verlassen des Hauses am Morgen und zum anderen die Rückkehr am Abend. Bedenkt man, welche routinemäßigen Handgriffe bei der jeweiligen Gelegenheit notwendig sind, um alles in den gewünschten Zustand zu versetzen, kommt einiges zusammen:

 

  • Das Licht soll ebenso wie die meisten Elektrogeräte ausgeschaltet, die Heizung wenigstens herunterreguliert und die Rollläden unter Umständen heruntergelassen sein. Sobald die Tür hinter einem verschlossen ist, soll außerdem das Alarmsystem aktiv sein.
  • Abends das umgekehrte Bild: Damit es in einem Zustand gedanklicher Abwesenheit (weil der zurückliegende Arbeitstag gerade verarbeitet wird) zu keinem vermeidbaren Fehlalarm kommt, sollte die Alarmanlage bereits abgestellt sein. Je nach Jahreszeit wäre eine aktive Beleuchtung bei der Ankunft wünschenswert und drinnen eine angenehme Raumtemperatur. Außerdem gehört eine bestimmte Musik unbedingt dazu, um entspannt im Feierabend anzukommen?

Hierbei handelt es sich um ganz klassische Szenarien, die von sämtlichen Smart Home-Systemen unterstützt werden. Erforderlich ist es lediglich, alle gewünschten Geräte in die Programmierung des jeweiligen Szenarios aufzunehmen und das Zeitfenster festzulegen, in dem das Szenario dann ganz automatisch ausgelöst wird. Mit entsprechenden Sensoren lassen sich viele smarte Elemente sogar noch präziser auf bestimmte Situationen einstellen.

Die Beleuchtung beispielsweise kann an Lichtsensoren gekoppelt werden, um den sich verändernden Dämmerungszeiten Rechnung zu tragen und in gleicher Weise lassen sich Rollläden an verschiedene Parameter anpassen. Noch mehr Möglichkeiten entstehen durch die Vernetzung der vorhandenen Geräte untereinander.

Individuelle Szenarien
Anwendungsszenarien im Smart Home

Folgerichtig wäre der nächste Schritt, eigene Szenarien zu erstellen, die noch besser an die individuellen Bedürfnisse angepasst sind. Unabhängig vom eingesetzten System ist das Vorgehen dabei zumindest ähnlich. Als Ausgangspunkt dienen entweder vom Hersteller bereitgestellte Vorlagen oder die Programmierung wird von Grund auf selbst vorgenommen. Das klingt komplizierter als es in der Praxis letztendlich ist: Szenarien werden üblicherweise über dieselbe App festgelegt, die auch sonst bei der Steuerung im smarten Zuhause zum Einsatz kommt, so wie beim Anbieter Innogy zum Beispiel.

Einzig der Grad der Komplexität, der sich aus einer größeren Zahl integrierter Geräte oder sehr detaillierten Eingaben ergibt, bedeutet unter Umständen mehr oder weniger Aufwand. Der Vorteil ist selbstverständlich, dass eine solche Konfiguration im Idealfall eine einmalige Angelegenheit ist und danach kein weiteres Zutun von Nutzerseite mehr braucht. Zugleich bestimmt die Programmierung aber auch darüber, wie effizient die Umsetzung am Ende funktioniert. So lässt sich zwar, wie ein Experiment der Technischen Hochschule Köln zeigt, mit den Szenarien in erheblichem Maße Energie sparen. Umgekehrt bewirkt eine falsche Programmierung aber schnell das Gegenteil.

Was genau mit den selbsterstellten Szenarien erreicht werden soll, kann im Übrigen sehr unterschiedlich sein. Theoretisch können verschiedene Programmierungen für jedes smarte Gerät im Haus eingesetzt werden. Heizungen beispielsweise können entweder anhand des Tagesablaufs eingestellt werden, um etwa die Temperatur immer zu den gleichen Zeiten hoch- bzw. herunter zu regulieren. Sinnvoll ist das im Badezimmer, dass man gerade in den kälteren Monaten morgens lieber wohltemperiert vorfinden möchte, während es für den Rest des Tages aufgrund der kürzeren Nutzungszeiten weniger erwärmt werden muss.

Möglich ist aber genauso, die Heizungen mit aktuellen Wetterdaten zu füttern, so dass eine konstante Raumtemperatur erhalten bleiben kann. Im Winter ist das nicht nur für die Bewohner angenehm, auf diese Weise wird auch ein zu starkes Abkühlen der Bausubstanz verhindert, was eventueller Feuchtigkeitsbildung vorbeugt.

Verschiedene Varianten sind in ähnlicher Form für jedes beliebige Gerät denk- und umsetzbar, selbst ohne den erweiterten Einsatz weiterer Sensoren. Wichtig ist daher, schon im Vorfeld zu wissen, was mit einem Szenario erreicht werden soll. Die Möglichkeiten reichen immerhin bis zu einer kompletten Anwesenheitssimulation – die notwendige Hardware und Geduld bei der Einstellung vorausgesetzt. Ein wenig Einarbeitungszeit wird es aber grundsätzlich brauchen, um ein Smart-Home-Szenario ganz nach den eigenen Wünschen zu erstellen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich bestimmte Auswirkungen – wie z.B. die Energieersparnis – erst mittel- bis langfristig wirklich abschätzen lassen.