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21. August 2017
Arbeitnehmer vertrauen in Sachen Rente am liebsten auf sich selbst

Arbeitnehmer vertrauen in Sachen Rente am liebsten auf sich selbst

Der Großteil der deutschen Arbeitnehmer vertraut einer aktuellen Aon-Hewitt-Studie zufolge bei der Rententhematik lieber auf die eigene Expertise oder auf den Freundes- und Verwandtenkreis, anstatt sich professionellen Rat zu holen. Allerdings sehen sich viele demnach auch in der alleinigen Verantwortung, was die Finanzierung ihrer Rente angeht.

Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland haben das Thema Rente im Blick, nur ein geringer Anteil befasst sich (noch) nicht damit – hauptsächlich die Altersgruppe der Unter-25-Jährigen. Das geht aus der Studie „Wie sehen Arbeitnehmer die betriebliche Altersversorgung?“ des Beratungsunternehmens Aon Hewitt in Zusammenarbeit mit Statista hervor.

Demnach nimmt zwar mit steigendem Alter auch der Anteil derjenigen zu, deren Rentenplanung schon abgeschlossen ist, allerdings sind das eigentlich immer noch zu wenige: Lediglich zwei Fünftel der 55– bis 65-Jährigen, die schon kurz vor Renteneintritt stehen, haben ihre Planung dafür abgeschlossen, bei den Arbeitnehmern zwischen 45 und 54 Jahren ist es ein knappes Drittel.

Makler genießen bei Jüngeren mehr Vertrauen

Aber: Die meisten Arbeitnehmer vertrauen der Umfrage zufolge in Rentensachen am liebsten auf sich selbst oder auf gute Freunde und die Familie. Unter den „Fachleuten“ hat der Rentenberater die Nase vorn: Insgesamt vertraut ihm immerhin fast ein Viertel der Befragten. Erst danach folgen Versicherungsmakler und Finanzberater vor Bankberater, Arbeitgeber und Steuerberater. In der Studie fällt auf: Am meisten Vertrauen in den Versicherungsmakler haben, wenn es ums Rententhema geht, die 25– bis 34-Jährigen. Nahezu ein Viertel von ihnen zählt hier auf den Makler. Das wenigste Vertrauen wird den Maklern und Finanzberatern hingegen von den 55– bis 65-Jährigen entgegengebracht. Angesichts der hohen Komplexität des Themas und der von vielen Befragten geäußerten Überforderung ist nach Ansicht der Studienautoren der Anteil derjenigen, die sich professionellen Rat suchen, erstaunlich niedrig.

Eigenverantwortung und hohe Erwartungen an den Arbeitgeber

Die Eigenverantwortung steht bei den Befragten im Fokus: Immerhin über zwei Fünftel stimmen dem Statement „Rente ist allein meine Verantwortung“ weitgehend oder voll und ganz zu. Gleichzeitig hat aber der Großteil der Befragten auch hohe Erwartungen an den Arbeitgeber und verlangt in großem Maße Unterstützung von dieser Seite: Ein Teil der Befragten erwartet lediglich, dass der Arbeitgeber über das Thema Rente informiert oder ein Angebot zur Finanzierung einer bAV unterbreitet. Über die Hälfte der Befragten erwartet allerdings auch, dass ihr Arbeitgeber sich an der Finanzierung ihrer Rente beteiligt. Besonders die befragten Arbeitnehmer zwischen 45 und 54 Jahren sind dieser Meinung. Die Älteren zwischen 55 und 65 Jahren und auch die jüngsten Befragten unter 25 Jahre sehen dagegen in hohem Maße allein sich selbst in der Verantwortung, wenn es um ihre Rente geht.

Nur noch rund ein Viertel der Arbeitnehmer hält zudem die staatliche Rente für sicher oder sehr sicher. Bei Betriebsrenten sind immerhin fast zwei Fünftel dieser Meinung. Die private Vorsorge, von der eigenen Immobilie bis zu hin zu Riester, wird noch etwas besser eingeschätzt als die Betriebsrenten. (ad)