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20. Dezember 2018
Ausbau des Maklervertriebs: Provinzial NordWest setzt auf Wachstum

Ausbau des Maklervertriebs: Provinzial NordWest setzt auf Wachstum

Provinzial NordWest investiert in den Ausbau des Maklervertriebs. Verstärkt werden etwa die persönliche Betreuung und die digitale Unterstützung, erläutern Stephan Lintzen, verantwortlich für den Maklervertrieb, und Jens van der Wardt, Leiter der Bezirksdirektion Makler von Provinzial NordWest.

Herr Lintzen, wie kommt es, dass die Provinzial NordWest seit vergangenem Jahr verstärkt die Zusammenarbeit mit Versicherungsmaklern sucht?

Stephan Lintzen: Wir arbeiten im Konzern seit vielen Jahren erfolgreich mit Maklern zusammen. Dies gilt für die Nord­gesellschaften des Konzerns, Provinzial-Nord Brandkasse (PNB) und Hamburger Feuerkasse (HFK), in den Regionen Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg für alle Geschäftsfelder. Die Westfälische Provinzial (WPV) hatte insbesondere die Industrie und die Wohnungswirtschaft im Fokus. Auf dieser langjährigen und guten Tradition können wir nun hervorragend aufbauen.

Weil wir hier gute Marktchancen sehen, haben wir uns klare Wachstumsziele gesetzt. Dafür strengen wir uns an und schaffen in direkter Vertriebsunterstützung und Technik gute Voraussetzungen für die Zusammenarbeit mit unseren Maklern.

Inwiefern ist ein öffentlicher Versicherer interessant aus Sicht der ungebundenen Vermittler?

Stephan Lintzen: Als Aktiengesellschaft sind wir ein Wirtschaftsunternehmen, das erfolgreich sein will und auf Rentabilität ausgerichtet ist. Zufriedene Versicherungsnehmer und Geschäftspartner sind dafür die Voraussetzung. Zugleich punkten wir mit unserem öffentlichen Auftrag, indem wir uns für Brandschutz, Gewaltprävention, Verkehrssicherheit und viele weitere öffentliche Belange engagieren. Unsere Kunden goutieren das. Insgesamt steht der Provinzial NordWest Konzern für ein faires Preis-Leistungs-Verhältnis, innovative Produkte, eine starke Präsenz in den Regionen sowie eine gelebte Nähe zum Kunden. Dabei gewährleisten die regionalen Maklerbetreuer kurze und schnelle Wege.

Welche Makler haben Sie beim jetzigen Ausbau im Blick?

Stephan Lintzen: Unser Fokus im Maklervertrieb liegt für das gewerbliche und private Geschäft auf kleinen und mittelständischen Maklern. In West konzentrieren wir uns auf das Gewerbegeschäft. Aus den Fachbereichen heraus zeichnet die Provinzial mit den Maklern auch industrielle und wohnungswirtschaft­liche Risiken.

Herr van der Wardt, welche grundsätzlichen Maßnahmen sind zur Forcierung der Zusammenarbeit ergriffen worden?

Jens van der Wardt: Wir haben die Mannschaft im Maklervertrieb mit sechs neuen Maklerbetreuern bzw. Direktionsbeauftragten (DBA), davon drei in Nord und drei in West, deutlich verstärkt. So sind wir in den Regionen noch präsenter, das bedeutet für die Makler kurze Wege. Die DBA stehen unseren Maklern als Kümmerer und erste Ansprechpartner zur Verfügung.

Gleichzeitig bündeln wir die Maklerkompetenzen konzernweit. So wurde der persönliche Angebotsservice Makler mit kompetenter und lösungsorientierter Unterstützung während der kompletten Angebotsphase für das konzernweite Neu- und Ersatzgeschäft in Hamburg zentralisiert und ausgebaut. Auch alle Fragen zu den Themen Reversierung, Courtage, Vergütung und Vertrag lösen die Ansprechpartner für die drei Risikoträger PNB, HFK und WPV am Standort Hamburg.

Die Vertragsbereiche haben wir neu aufgestellt und jeweils ein „Bearbeitungs­center Makler“ für das Privatgeschäft in Kiel und für das Gewerbegeschäft in Hamburg gebildet. So profitieren die Makler von gebündelten Kompetenzen, hohem Service und Kollegen, die ihre Sprache verstehen.

Neben der persönlichen Erreichbarkeit im Maklervertrieb und im Angebotsservice Makler steht unseren Partnern zudem sukzessive auch eine verbesserte technische Unterstützung zur Verfügung. Das neue Maklerportal präsentiert übersichtlich und leicht verständlich die kompletten Serviceangebote der Provinzial Versicherungsgruppe. Auch Auskünfte über bestandseigene Verträge und Schäden können dann jederzeit ohne viel Aufwand eingeholt werden.

Neben diesen praktischen Maßnahmen braucht es auch eine Art Sinneswandel im Unternehmen, wenn man so einen Vorstoß wagt …

Stephan Lintzen: Ja, wir werden uns konsequenter als in der Vergangenheit auf die Besonderheiten des Maklergeschäftes einstellen. Daher prüfen wir derzeit von der Stra­tegie über die technische Unterstützung bis hin zu den Prozessen alle Schnittstellen zu unseren Maklern. Dies gilt neben dem klassischen Makler­vertrieb auch für Pools und Aggregatoren – insbesondere im Privatkundengeschäft und zunehmend auch im standardisierten Gewerbegeschäft.

Die regionale Präsenz haben Sie schon angesprochen. Von wo aus genau werden Ihre Partner betreut und vor allem: Wo liegen die Entscheidungskompetenzen?

Jens van der Wardt: Das erweiterte Team der Bezirksdirektion Makler kümmert sich um die Regionen Nord von den Standorten Kiel, Rostock und Hamburg aus sowie um den Westen von Münster, Bielefeld und Hagen aus. Dabei verantwortet die Bezirksdirektion Makler konzernweit das Gewerbe- und Privatgeschäft im Vertriebsweg Makler. Die Steuerung erfolgt aus Hamburg – der „Maklerhauptstadt“ Deutschlands. Grundsätzlich folgen wir aber unseren Maklern bis zum Kunden an deren Wohn- oder Geschäftsort.

Damit sind wir in unseren Geschäftsgebieten mit regionalen Direktionsbeauftragten bestens aufgestellt. Sowohl die Direktionsbeauftragten als auch der Angebotsservice verfügen über umfassende Entscheidungskompetenzen und hohe Fachkenntnis im Privat- und Gewerbekundensegment vor Ort. So gewährleisten wir nicht nur kurze Wege, sondern auch schnelle Entscheidungen.

Investieren Sie denn mehr in die persönliche Betreuung oder mehr in die digitale Unterstützung?

Jens van der Wardt: Sowohl als auch: Wir haben in Personal und Technik investiert – beides zusammen ist ein wesentlicher Erfolgs­faktor im Maklervertrieb –, und auch zukünftig geht es nur mit persönlichen Ansprechpartnern vor Ort und einer schnellen, komfortablen Technik.

Sie erwähnten das Maklerportal. Wie sieht die technische Unterstützung hier aus?

Jens van der Wardt: Wir befinden uns im Moment im Abschluss der Pilotphase unseres neuen Maklerportals „Makler-Nordwest“. Unsere Geschäftspartner haben hier erstmals die Möglichkeit, auf ihre Kunden-, Vertrags- und Schadendaten bei allen PNW-Kompositgesellschaften zuzugreifen, mit denen eine Reversierung besteht. Ein elektronisches Postfach für die Maklerkopien sowie die Möglichkeit, auch Neuordnungen aus dem System anzustoßen, runden das Angebot ab. Im nächsten Jahr wollen wir in den Flächenrollout gehen.

Mit welchen Produktwelten wollen Sie im Maklermarkt auf sich aufmerksam machen?

Jens van der Wardt: In Privat punkten wir mit modernen, innovativen Produkten, die vom Leistungsumfang jeweils in ihrer Spitzengruppe geratet sind. So wurden unsere VGV, VHV und Kfz-Produkte aktuell von Franke & Bornberg mit FFF ausgezeichnet. Bei der Ermittlung des fairsten Gewerbeversicherers schnitt die Provinzial zum dritten Mal in Folge mit „sehr gut“ ab.

Das Interview lesen Sie auch in AssCompact 12/2018, Seite 36 f.