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5. September 2016
AXA Gruppe: Amtsantritt in Paris, Maßnahmen in Brüssel, Unsicherheit in Köln

AXA Gruppe: Amtsantritt in Paris, Maßnahmen in Brüssel, Unsicherheit in Köln

Ambition 2020 heißt das Strategieprogramm der AXA-Gruppe. Die Umsetzung desselben hat Dr. Thomas Buberl bei seinem letztwöchigen Amtsantritt in Paris noch einmal betont. Fokus und Transformation sind die Stichwörter des Strategiepapiers, das auch Kostenersparnisse bis zu 2,1 Mrd. Euro bringen soll. In Belgien wurden am Montag diverse Maßnahmen bekanntgegeben. In Deutschland wird von Unsicherheit bei den Vermittlern berichtet.

Dr. Thomas Buberl ist zum 01.09.2016 an die Spitze der AXA Gruppe gerückt und löst damit Henri de Castries ab, der in den Ruhestand geht. Das neue Strategieprogramm wurde jedoch schon im Juni 2016 vorgestellt. So soll beispielsweise die Eigenkapitalrendite gestärkt und den Erwartungen der Shareholder mehr Rechnung getragen werden. Ziel ist es auch, eine Solvency-II-Quote zwischen 170% und 230% zu erreichen. Zudem sollen 2,1 Mrd. Euro Kosten eingespart werden.

Wie konkret die Umsetzung ist, zeigte sich am Montag am Beispiel Belgien. Hier wurde bekannt, dass sich AXA aus der Kapitallebensversicherung zurückziehen, 200 Mio. Euro in die Digitalisierung investieren und bis 2018 die 4.000 Mitarbeiter um 650 reduzieren will. AXA Belgien will sich künftig auf die Schadenversicherung sowie die Rentenversicherung für Angestellte, Selbstständige und Privatkunden konzentrieren. Die AXA-Ergebnisse seien zwar aktuell solide, aber die Maßnahmen seien notwendig, damit AXA in Belgien Marktführer bleibe, heißt es dazu vonseiten des belgischen CEO Jef Van In.

Auch in Deutschland kam es am Montag zu Reaktionen. Im Newsletter des Versicherungsmonitors und im Online-Dienst des Versicherungsboten war etwa von Unsicherheit im deutschen AXA-Vertrieb zu lesen: Mit einem Schreiben aus dem deutschen Vorstand habe man deshalb versucht, die Vermittler zu beruhigen und Zweifel, dass digitale Vertriebsformen bei der AXA die Bedeutung des klassischen Vertriebs schmälern könnten, zu zerstreuen. (bh)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Moritz Finkeln… am 06. September 2016 - 12:53

Die zur Zeit boomende InsureTech-Szene belebt zwar die eigentlich sehr konservative Assekuranz stark. Zugleich bedeuten die überwiegend vertrieblich aktiven Startups wie Knip, Clark, Financefox & Co. aber eine neue Konkurrenz auf dem Vermittlermarkt. Dies gilt für Makler genauso wie für die - oft sehr rentablen - Stammorganisationen der alteingesessenen Versicherer. Deren Herausforderung wird darin liegen, die technischen Innovationen, Umsetzungsgeschwindigkeit, Kundennähe und Transparenz der neuen Player aufzugreifen und in die eigenen Strukturen zu übertragen, zugleich aber die angestammten Vertriebsorganisationen nicht plötzlich als ungeliebte Kinder zu behandeln. Kein einfacher Schritt, der Entschlossenheit und Sensibilität zugleich erfordert.