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11. Juni 2015
Banken und Versicherer: kaum sichtbar im Social Web

Banken und Versicherer: kaum sichtbar im Social Web

Weniger als einer von fünf Web-Usern nimmt die Social-Media-Aktivitäten der Finanz- und Versicherungsbranche wahr. Eine kürzlich veröffentlichte Studie der Faktenkontor GmbH zeigt einen deutlichen Nachholbedarf von Finanzdienstleistern in Sachen Web 2.0.

Das Social Web ist für die Finanzbranche weiterhin kaum erschlossenes Neuland: 82% der Social-Media-Nutzer in Deutschland haben innerhalb von sechs Monaten keinerlei Aktivitäten von Banken oder Versicherern im Web 2.0 wahrgenommen. Das zeigt der online-repräsentative „Social Media Atlas 2014/2015“ der Hamburger Kommunikationsberatung Faktenkontor.

Lediglich 8% der Social-Media-Nutzer bemerkten im Social Web sowohl Aktivitäten von Banken als auch Versicherern, weitere 5% nur von Banken und 4% nur von Versicherern. An mehr als vier von fünf Web-2.0-Surfern geht jegliches Engagement von Geldhäusern und Assekuranzen in den sozialen Medien also komplett vorbei. Zum Vergleich: 36% der Social-Media-Nutzer nahmen im gleichen Zeitraum Aktivitäten von Unternehmen aus der Konsumgüterbranche auf Social-Media-Kanälen wahr.

Ziel muss sein: mehr Sichtbarkeit im Web 2.0

Der Nachholbedarf der Finanzbranche im Web 2.0 zeigt sich auch an der geringen Zahl an Kaufentscheidungen, die bisher mithilfe sozialer Medien getroffen werden. Den größten Einfluss unter den Social-Media-Kanälen haben hier Internet-Foren. Doch lediglich 6% der Social-Media-Nutzer haben sich schon mal mithilfe von Foren für die Inanspruchnahme von Bankdienstleistungen entschieden, nur 5% für Versicherungsdienstleistungen. Der Einfluss aller anderen Kanäle wie Facebook, Youtube und Twitter, ist noch geringer. „Die Finanzbranche hat im Web 2.0 noch viel Luft nach oben“, so Dr. Roland Heintze, Social-Media-Experte des Faktenkontors. Immerhin: Unter den wenigen, die Social-Media-Aktivitäten von Banken oder Versicherungen wahrgenommen haben, beurteilten vier von zehn diese mit den Noten „gut“ oder „sehr gut“. „Ziel für die Finanzdienstleister muss deswegen sein: mehr Sichtbarkeit im Web 2.0“, so Heintze.

Studie „Social Media Atlas 2014/2015“

Die Studie „Social Media Atlas 2014/2015“ (Hamburg, Januar 2015) wurde im Auftrag der Beratungsgesellschaft Faktenkontor und dem Marktforscher Toluna in Kooperation mit dem IMWF – Institut für Management- und Wirtschaftsforschung durchgeführt. 3.450 nach Alter, Geschlecht und Bundesland onlinerepräsentative Internetnutzer ab 14 Jahren wurden in Form eines Online-Panels zu ihrer Social-Media-Nutzung befragt.

Erhebungszeitraum war der 22.09. bis 15.10.2014. Die Ergebnisse sind auf ganze Zahlen gerundet. Die komplette Studie mit allen Ergebnissen kann unter www.faktenkontor.de bestellt werden. (sg)