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12. Dezember 2013
Bankenregulierung entfaltet Wirkung

Bankenregulierung entfaltet Wirkung

Deutsche Kreditinstitute verfügen heute in Folge der zunehmenden Regulierung über erheblich mehr Kapital- und Liquiditätsreserven als vor der Finanzmarktkrise. Das hat eine KPMG-Studie in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) und dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) über die „Auswirkungen regulatorischer Anforderungen von 2010–2015“ ergeben.

Deutsche Kreditinstitute verfügen heute in Folge der zunehmenden Regulierung über erheblich mehr Kapital- und Liquiditätsreserven als vor der Finanzmarktkrise. Sie konzentrieren sich wieder stärker auf das Kundengeschäft mit Firmen- und Privatkunden und ziehen sich ganz oder zumindest teilweise aus dem Eigenhandel sowie aus besonders risikoreichen Geschäften zurück. Das hat eine KPMG-Studie in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) und dem Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) über die „Auswirkungen regulatorischer Anforderungen von 2010 bis 2015“ ergeben.

Unter den teilnehmenden 20 Banken befinden sich sowohl Großbanken als auch Regional- und Privatbanken. Sie repräsentieren ca. 60% der Bilanzsumme aller deutschen Kreditinstitute. Der Gesamtaufwand für die Umsetzung und Anwendung der unterschiedlichen Regulierungsmaßnahmen lässt sich für die deutschen Kreditinstitute auf eine Größenordnung von rund 9 Mrd. Euro jährlich veranschlagen. Er setzt sich zusammen aus geschätzten 2 Mrd. Euro direkter Kosten für Sach- und Personalaufwand (ca. 1,4 Mrd. Euro pro Jahr 2010 bis 2015) und der FSMA-Bankenabgabe (ca. 0,6 Mrd. Euro jährlich). Dazu kommen die indirekten Kosten einer verbesserten Eigenkapital- und Liquiditätsausstattung (ca. 7 Mrd. Euro jährlich).

Im Zeitraum 2010 bis 2012 stand nach Angabe der befragten Banken jeder vierte Euro, der für bankinterne Projekte aufgewendet wurde, im direkten Zusammenhang mit neuen Regulierungsvorschriften. Für die Jahre 2013 bis 2015 gehen die Institute davon aus, dass dieser Anteil auf rund ein Drittel steigen wird. Mit über 50% ist dabei der Anteil der regulierungsbedingten Kosten in den Bereichen Risikocontrolling/Risikomanagement“ und „Compliance“ erwartungsgemäß am größten.

Implementierung stellt große Herausforderung dar

Die Studienteilnehmer betrachten die Implementierung neuer aufsichtsrechtlicher Regeln als die mittelfristig größte Herausforderung für ihren betrieblichen Erfolg. Viele Studienteilnehmer bemängeln auch die zunehmende Komplexität und kumulative Folgen der vielen unterschiedlichen Regulierungsvorstöße. Als besonders hoch erachten die Banken den Aufwand im Vergleich zum Regulierungszweck bei den neuen Meldewesen-Erfordernissen. Um die Regulierungskosten zu begrenzen, befürworteten die Studienteilnehmer eine Verlängerung von Umsetzungsfristen sowie eine verbesserte Koordination der Regulierungen.