Kunden, die nach dem 01.01.2017 eine Lebensversicherung abschließen, erhalten nur noch einen Garantiezins von 0,9% anstelle von 1,25%. In früheren Jahren haben Absenkungen dieser Art zu sogenannten Schlussverkäufen geführt. Zuletzt war das anders, wie vonseiten der Versicherer regelmäßig berichtet wird. Für den BdV war die anstehende Absenkung des Rechnungszinses dennoch Anlass, näher hinzusehen – und er rät vor Neuverträgen ab. Verbraucher sollten sich im Jahresendgeschäft nicht darauf einlassen, aufgrund „eines geringfügig höheren Garantiezins ein ansonsten ohnehin schwaches Produkt abzuschließen.“
Ernste Schieflagen befürchtet
Die (BdV) hat aktuell die 20 größten Lebensversicherer sowie die öffentlichen Versicherer angeschrieben und sie zu deren eigener Lage befragt. Allerdings kamen trotz Anonymisierung nur neun Fragebögen zurück. Die Ergebnisse würden deshalb keine statistischen Rückschlüsse erlauben, so der BdV, dennoch würden sich die Einzelergebnisse mit der langfristigen Betrachtung des Lebensversicherungsmarktes ins Bild fügen. Demnach hätten die Befragten mit Blick auf Mitwettbewerber mehrfach Befürchtungen geäußert, dass demnächst ernste Schieflagen von Unternehmen zu befürchten seien.
„Wenn sich mehr als die Hälfte der Antwortenden um eine Aussage zur Stabilität des eigenen Unternehmens drückt, ist offensichtlich etwas im Argen“, merkt Kleinlein an. Und weiter: „Mit den Erkenntnissen aus der Befragung der Unternehmen, müssen wir davon ausgehen, dass die Auffanggesellschaft Protektor in den nächsten Jahren einen Pleitekandidaten retten muss.“ Alarmzeichen gebe es für die Branche schon lange, so Kleinlein weiter und führt zur Untermauerung unter anderem steigende Zinszusatzreserven und gesetzliche Interventionen an. (bh)
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können
Leserkommentare
Comments
dann hoffen wir mal...
... dass die vom BdV für BdV-Mitglieder vermittelten Versicherungen von Anbietern stammen, die nicht zu den befürchteten Pleitekandidaten gehören..... Aber dafür gibt es da ja satte Gruppenrabatte und kaum Kosten. Wenn dann die Leistung ausfällt, hat man eben Pech gehabt, man kann eben nicht alles haben...
Aber im Ernst: Als Makler sollte man sich tunlichst die Geschäftsberichte der vermittelten Pensionskassen und Versicherer genauer ansehen. Da bekommt man starke Hinweise auf mögliche Wackelkandidaten.
- Anmelden, um Kommentare verfassen zu können