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28. Juli 2016
Bedeutung der Normalarbeitsverhältnisse nimmt weiter zu

Bedeutung der Normalarbeitsverhältnisse nimmt weiter zu

Aus einer Meldung des Statistischen Bundesamtes geht hervor, dass die Zahl der Erwerbstätigen, die unbefristet und in Vollzeit beschäftigt sind, auf 68,7% gestiegen ist. Bei den atypisch Beschäftigten überwiegen Frauen und ausländische Arbeitnehmer.

Die Zahl der Erwerbstätigen in einem Normalarbeitsverhältnis – also in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis, das in Vollzeit ausgeübt wird – erhöhte sich 2015 um rund 317.000 Personen auf 24,8 Millionen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Ergebnissen des Mikrozensus mitteilt, stieg im Vergleich zum Vorjahr der Anteil der Beschäftigten in Normalarbeitsverhältnissen an allen Kernerwerbstätigen auf 68,7% (2014: 68,3%). Die Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses nimmt bereits seit einigen Jahren wieder zu, 2006 hatte der Anteil noch bei 65,4% gelegen.

Die Kernerwerbstätigen umfassen Erwerbstätige im Alter von 15 bis 64 Jahren, die sich nicht in Bildung, Ausbildung oder einem Freiwilligendienst befinden. Enthalten sind dabei neben den Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern auch atypisch Beschäftigte, Selbstständige und mithelfende Familienmitglieder. Die Zahl der Kernerwerbstätigen stieg 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8% auf 36,2 Millionen Personen.

Zu den Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmern zählen abhängig Beschäftigte mit einer unbefristeten und voll sozialversicherungspflichtigen Tätigkeit, die eine wöchentliche Arbeitszeit von über 20 Stunden umfasst und direkt für den Arbeitgeber ausgeführt wird. Der Anstieg der Zahl der Erwerbstätigen in Normalarbeitsverhältnissen ist weiterhin vor allem durch den Zuwachs bei der Teilzeitbeschäftigung mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von über 20 Stunden begründet. Ihre Zahl erhöhte sich 2015 im Vorjahresvergleich um 5,7% auf 3,4 Millionen Personen. Die Zahl der Normalarbeitnehmerinnen und -arbeitnehmer in Vollzeitbeschäftigung stieg um rund 0,6% auf 21,4 Millionen Personen an.

Mehr Frauen atypisch beschäftigt als Männer

Die Zahl der atypisch Beschäftigten ist 2015 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 28.000 Personen auf 7,5 Millionen leicht angestiegen. Ihr Anteil an den Kernerwerbstätigen blieb allerdings nahezu konstant bei 20,8% (2014: 20,9%). Bei den Frauen lag der Anteil atypisch Beschäftigter mit 31,2% nach wie vor deutlich über dem Anteil der Männer (11,7%).

Zu den atypisch Beschäftigten zählen befristet Beschäftigte (7,0% aller Kernerwerbstätigen), Teilzeitbeschäftigte mit bis zu 20 Wochenstunden (13,4%), geringfügig Beschäftigte (6,5%) sowie Beschäftigte in Zeitarbeit (1,8%).

Bedeutung der Normalarbeitsverhältnisse nimmt weiter zu

Ausländische Erwerbstätige oft atypisch beschäftigt

Ausländische Erwerbstätige sind überdurchschnittlich oft atypisch beschäftigt. 2015 waren 29,0% der Kernerwerbstätigen aus dem Ausland der Europäischen Union (EU) und 34,4% aus dem Nicht-EU-Ausland atypisch beschäftigt. Von den deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gingen hingegen 19,6% einer atypischen Beschäftigung nach. Vor allem die Teilzeitbeschäftigung bis zu 20 Wochenstunden sowie die geringfügige Beschäftigung lagen bei Personen aus dem Nicht-EU-Ausland mit 21,9% und 14,2% höher als bei Personen aus der EU (15,3% und 8,6%) und deutschen Erwerbstätigen (12,8% und 5,9%). (sg)