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27. Januar 2015
Bei der Jugend kommen digitale Gesundheitshelfer an

Bei der Jugend kommen digitale Gesundheitshelfer an

Kaum wurden die Pläne einiger Krankenversicherer bekannt, Telematik-Tarife und Gesundheit-Apps einführen zu wollen, standen schon die Kritiker auf dem Plan. Junge Menschen dagegen stehen digitalen „Gesundheitshelfern“ weniger kritisch gegenüber, hat die Schwenninger Krankenkasse herausgefunden. Sie meint, dass die gesammelten Informationen viel zu einer besseren Behandlung von Patienten beitragen könnten.

Junge Menschen haben sich daran gewöhnt, private Daten freizugeben, wenn es darum geht, bestimmte Dienste im Internet zu nutzen. So erfreuen sich auch Fitness- und Gesundheits-Apps immer größerer Beliebtheit, mit denen persönliche Aufzeichnungen und Auswertungen erstellt werden. Die Hälfte der Deutschen zwischen 14 und 34 Jahren findet das Sammeln von Körper- und Fitnessdaten über Apps, Smartwatches oder Aktivitätstracker sogar gut. Nur knapp jeder Fünfte lehnt derartige digitale Gesundheitshelfer ab. 62% würden die damit gewonnenen Daten auch ihrem Arzt zur Verfügung stellen, wie eine bevölkerungsrepräsentative Studie der Schwenninger Krankenkasse und der Stiftung „Die Gesundarbeiter“ unter 1.000 jungen Bundesbürgern zeigt.

„Immer mehr Menschen verwenden nicht nur Schrittzähler, sondern erfassen auch ihre Vitalfunktionen wie Puls, Blutdruck oder Schlafrhythmus digital. Gerade in der Lebenswelt junger Erwachsener sind digitale Gesundheitshelfer längst Realität“, sagt Thorsten Bröske, Vorstand der Schwenninger Krankenkasse. Bislang sei davon jedoch kaum etwas in der medizinischen Versorgung angekommen, konstatiert Bröske und fordert: „Das E-Health-Gesetz muss das jetzt ändern.“ Die Bundesregierung hat gerade ein E-Health-Gesetz vorgelegt, das die digitale Vernetzung des Gesundheitswesens vorantreiben soll.

Bei der Jugend kommen digitale Gesundheitshelfer an

Bröske fordert nun, dass im Zuge der Neuerungen etwa auch das Potenzial der elektronischen Gesundheitskarte besser ausgeschöpft werde, betont aber auch den Datenschutz: „Unverzichtbar ist bei allen telemedizinischen Anwendungen die Einhaltung von Datenschutz und Datensicherheit.“

Ziel sollte es nach Ansicht der Schwenninger Krankenkasse sein, auch die über Apps gewonnenen Gesundheitsdaten in die zu schaffende telemedizinische Infrastruktur zu integrieren. Die gesammelten Daten könnten mit Hilfe einer E-Health-Anwendung zum Beispiel bei der Behandlung chronisch Kranker eine große Hilfe sein. Gleichzeitig solle auch der Austausch medizinischer Daten zwischen Ärzten, Kliniken und Apotheken professionalisiert und die Kommunikation verbessert werden.

Zur Studie

Die Studie „Zukunft Gesundheit – Jungen Bundesbürgern auf den Puls gefühlt“ der Schwenninger Krankenkasse hat nicht nur nach Gesundheits-Apps gefragt, sondern auch nach dem Verhalten der jungen Generation untersucht. Hier geht es zur Studie. (bh)

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