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26. Januar 2018
Beitragserhöhungen in der BU erreichen die BaFin

Beitragserhöhungen in der BU erreichen die BaFin

Beitragssteigerungen in der BU-Versicherung sorgen zum Jahresstart für negative Schlagzeilen. Insbesondere ein Versicherer rückt dabei in den Fokus. Im unternehmenseigenen Blog von maxpool ist nun nachzulesen, dass der Maklerpool diesbezüglich eine Beschwerde bei der BaFin einreicht.

Der Maklerpool maxpool berichtet auf seiner Website, dass er eine Beschwerde gegen die WWK bei der BaFin einreicht. Hintergrund sind Beitragssteigerungen des Versicherers bei RLV- und BU-Verträgen von bis zu 40% für das Jahr 2018. Die Höhe der Beitragsanpassungen sei branchenuntypisch, so der Pool. maxpool-Chef Oliver Drewes ärgert sich zudem auch darüber, dass Versicherungsmakler die schlechte Nachricht von den betroffenen Kunden erfahren mussten. Kritik gibt es insofern an der späten Informationspolitik des Versicherers. Aber eben auch daran, dass es sich um die zweite deutliche Erhöhung handelt und vermeintlich vorhersehbare Anpassungen nicht kommuniziert wurden.

Rückläufige Zinsen drücken auf Überschüsse

Die Befürchtung unter Versicherungsmaklern und Kunden ist, dass weitere Prämienanpassungen in der Branche folgen werden. Die niedrigen Zinsen und der medizinische Fortschritt stellen die BU-Versicherer vor Herausforderungen. In der vergangenen Woche hat auch das ARD-Magazin Plusminus das Thema aufgegriffen. Dort wird die BaFin wie folgt zitiert: „Durch die rückläufigen Zinsen sinken die Erträge aus Kapitalanlagen, was sich unmittelbar auf die Überschüsse der Unternehmen und mithin die Überschussbeteiligung auswirkt. […] Eine Reduzierung der Überschussbeteiligung führt somit direkt zu einem Anstieg der Beiträge.“

Frühe Mahner

Für BU-Experte Michael Franke ist die Entwicklung keine Überraschung. In seinem Blogbeitrag verweist er darauf, dass sein Haus bereits seit 2010 vor dieser Entwicklung in der Arbeitskraftabsicherung warne. Nach Statistik von Franke und Bornberg ist die WWK der 13. Versicherer, der laufende BU-Überschüsse oder Boni senkt. Spannend findet Franke, dass diesmal auch die sogenannten „guten Risiken“ betroffen sind.

Die Beitragserhöhungen bringt er zudem noch in einen weiteren Zusammenhang: Der Verdacht läge nahe, dass die Arbeitskraftabsicherung bei einigen Versicherern nicht allzu hoch im Kurs stehe und das Interesse an neuen BU-Verträgen gering sein könnte. Franke fragt sich, ob dies ein Run-off per Gewinndeklaration sein könnte. (bh)