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29. Januar 2019
BU-Versicherung: Anbieter schneiden in Sachen Beitragsstabilität gut ab

BU-Versicherung: Anbieter schneiden in Sachen Beitragsstabilität gut ab

Für Vermittler und Kunden ist die Beitragsstabilität ein wichtiges Entscheidungskriterium für oder gegen einen BU-Versicherer. Doch trotz vorliegender Kennzahlen ist es nicht immer ganz einfach nachzuvollziehen, wie solide Versicherer in der BU-Versicherung kalkulieren. Das Analysehaus infinma hat versucht, die Komplexität auf vertriebliche Sicht herunterzubrechen und hat mit wenigen Parametern die BU-Versicherer mit langjähriger Beitragsstabilität ermittelt.

Insbesondere zu Beginn des vergangenen Jahres sorgten Beitragssteigerungen in der Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) für negative Schlagzeilen. Es ist ein sensibles Thema, seitdem die niedrigen Zinsen auch die BU-Versicherer vor Herausforderungen stellen: Versicherer mussten laufende BU-Überschüsse oder Boni kürzen, die Folge waren Beitragserhöhungen. Die Aufregung war groß, auch wenn Branchenanalysen immer wieder aufzeigen konnten, dass die Prämien in den BU-Beständen der Versicherer einigermaßen stabil sind.

Hohe Beitragsstabilität in der BU-Versicherung

Zu diesem Schluss kommt nun auch die infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH bei einer aktuellen Umfrage unter Versicherern zur Beitragsstabilität. Die Conclusio der Analysten: Die Stabilität der BU-Prämien, bzw. der Überschussbeteiligung in der BU sei recht hoch. Die von einigen Marktbeobachtern befürchteten bzw. vermeintlich festgestellten marktbreiten Anpassungen der Überschussbeteiligung könnten nicht bestätigt werden. Die Gesellschaften hätten durchweg ihre BU-Prämien im Bestand über lange Zeiträume konstant gehalten.

infinma hat sich bei ihrer Umfrage auf die Frage konzentriert, ob der jeweilige Versicherer in den letzten 10, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im Bestand der BU-Versicherungen verzichtet hat. Anknüpfungspunkte der Untersuchung waren der Bonussatz und der Sofortverrechnungssatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum möglichst nicht geändert worden sein sollten, sodass die Zahlprämien für den Kunden konstant geblieben sind.

Auf komplexe Modelle verzichtet infinma dabei bewusst, um die Informationen für Versicherungsvermittler aus vertrieblicher Sicht nachvollziehbar zu halten. Für den Kunden sei im Wesentlichen die Frage wichtig, ob sein Versicherer schon mal Anpassungen an der Nettoprämie vorgenommen hat oder eben nicht, so die Argumentation für die vereinfachte Fragestellung.

15 Versicherer mit „maximaler Beitragsstabilität“

Die Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht infinma auf ihrer Website. Bisher haben 15 Versicherer das Siegel „Maximale Beitragsstabilität“ erhalten, was bedeutet, dass die Versicherer seit mehr als 20 Jahren keine Anpassung vorgenommen haben. Dazu zählen AachenMünchener, Allianz, AXA, Bayern-Versicherung, Condor, Dialog, Gothaer, Hannoversche, HDI, HUK-COBURG, LV1871, myLife, Nürnberger, SV Sparkassen-Versicherung und VOLKSWOHL BUND.

Weitere zwölf Versicherer erhalten ein Siegel für mehrjährige Stabilität – bezogen auf die Abfragezeiträume 10, 15 oder 20 Jahre.

BU-Versicherer öffnen sich

Überrascht zeigt sich das Analysehaus über die erfreuliche Beteiligung der Versicherer an der Umfrage. infinma hebt hervor, dass immer mehr Anbieter freiwillige Zusatzangaben, etwa zu Bestandsgröße, Annahmequote und Rentenhöhe, machen. Daher hat sich infinma dazu entschlossen, diese Gesellschaften als besonders transparente BU-Versicherer auszuzeichnen. Aktuell gehören folgende Versicherungsgesellschaften in diese Kategorie: AachenMünchener, AXA, Barmenia, DEVK, DEVK Allgemeine, HDI und Süddeutsche. (bh)