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13. März 2017
Globales Prämienvolumen steigt auf Rekordniveau

Globales Prämienvolumen steigt auf Rekordniveau

Wie die Allianz Research meldet, sind die Versicherungsprämien weltweit im Jahr 2016 um 4,4% auf über 3.600 Mrd. Euro angestiegen. Knapp die Hälfte des Wachstums entfällt auf den chinesischen Markt, der sich rasant entwickelt. Deutschland behauptet sich als Nummer 3 in Europa und belegt weltweit Platz 6.

Im Jahr 2016 ist das globale Prämienvolumen auf die neue Rekordsumme von 3.650 Mrd. Euro geklettert (ohne Krankenversicherung). Im Vorjahresvergleich bedeutet dies einen um Wechselkurseffekte bereinigten nominalen Anstieg von 4,4%. Dies geht aus ersten Hochrechnungen von Allianz Research hervor. An den rund 150 Mrd. Euro zusätzlichen Prämien hatte allein der chinesische Markt einen Anteil von fast 70 Mrd. Euro, das entspricht beinahe der Hälfte des letztjährigen Wachstums. Wie die Allianz SE aufgrund der Ergebnisse betont, wäre der globale Versicherungsmarkt 2016 ohne China gerade einmal um 2,7% gewachsen. Im Lebensgeschäft stiegen die weltweiten Prämieneinnahmen um schätzungsweise 4,7% auf 2.300 Mrd. Euro. Knapp zwei Drittel der globalen Versicherungsprämien (ohne Krankenversicherung) entfallen nach wie vor auf das Lebengeschäft.

China ist Wachstumstreiber im Lebengeschäft

Vor allem im Lebengeschäft hat sich der chinesische Markt rasant entwickelt, hier wäre das globale Wachstum ohne China-Effekt daher deutlich geringer ausgefallen, nämlich nur 2,3 % statt der tatsächlichen 4,7%. Die chinesische Dominanz sei laut Allianz Research auch in der Schwäche der Lebensversicherungsmärkte etwa in Westeuropa begründet. Hier dürften die Prämieneinnahmen 2016 in Summe um 1,2% zurückgegangen sein, das wäre der erste Rückgang seit 2012. Geschrumpft seien die Märkte im vergangenen Jahr auch in Teilen Osteuropas sowie in Australien, während Russland, die Türkei und viele asiatische Schwellenländer wie Indien zweistellige Zuwachsraten verbuchen würden.

Schaden-/Unfallsegment mit weltweitem Plus von 4,0%

Bei den globalen Prämieneinnahmen im Schaden-/Unfallsegment geht die Allianz Research von einem Zuwachs von 4,0% aus. Dies wäre der schwächste Wert seit 2010. Laut Allianz Research spiegle die Entwicklung im vergangenen Jahr jedoch ziemlich genau die nachlassende Dynamik in der Weltwirtschaft und im Welthandel wider. Auch in China blieb der Zuwachs im Sachversicherungsmarkt mit 9% erstmals seit den 1990er Jahren unter der Marke von 10%. Westeuropa verzeichnete im vergangenen Jahr mit 2,1% ein solides Wachstum.

Deutschlands Anteil am Weltmarkt geht zurück

Insgesamt hat sich den Hochrechnungen zufolge der Anteil Westeuropas am Weltmarkt auch 2016 weiter verringert, und zwar auf rund 27%. Wie die Allianz Research betont, gehe der Aufstieg Chinas und anderer Schwellenländer mit einem schleichenden Bedeutungsverlust Westeuropas einher. Deutschlands Anteil am globalen Versicherungsmarkt ist von 6% zu Beginn des Jahrtausends auf 4,2% im Jahr 2016 gesunken. Die Bundesrepublik konnte sich hinter Großbritannien und Frankreich auf dem 3. Rang in Europa behaupten, weltweit nimmt Deutschland knapp vor Korea Platz 6 ein. (tk)