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20. Dezember 2018
Das erwarten deutsche Vermögensverwalter vom Börsenjahr 2019

Das erwarten deutsche Vermögensverwalter vom Börsenjahr 2019

Universal-Investments hat seine jährliche Umfrage unter unabhängigen Vermögensverwaltern zu den Aussichten für das neue Börsenjahr durchgeführt. Demnach blicken die Anlageexperten vorsichtig optimistisch auf 2019. Privatanleger sollten allerdings breit streuen.

Unabhängige Vermögensverwalter blicken trotz der protektionistischen Handelspolitik vieler Länder und des unklaren Ausgangs der Brexit-Verhandlungen optimistisch auf das Jahr 2019. Sie prognostizieren Kursgewinne an den Aktienmärkten bei unveränderten Zinsen und leicht steigende Rohstoffpreise. Das geht aus der siebten jährlichen Vermögensverwalter-Umfrage von Universal-Investment hervor.

Dax-Prognose: 12.384 Punkte

Etwa die Hälfte der Befragten erwartet eine gebremste wirtschaftliche Entwicklung in der Euro-Zone, Privatanlegern empfehlen die Profis dennoch Aktien aus Industrienationen und insbesondere Europa. Die größten Chancen sehen sie mit einem Zuwachs von fast 15% im Dax. Für den deutschen Leitindex prognostizieren sie Ende 2019 im Schnitt einen Stand von 12.384 Punkten. Nach einem durchwachsenen Börsenjahr sehen die Investmentexperten im deutschen Leitindex für 2019 damit doppelt so viel Potenzial wie noch im Vorjahr. Den Höchststand aus dem Januar 2018 würde er aber noch immer ein gutes Stück verfehlen.

Auch europäische Aktien gefragt

Starke Zuwächse in Höhe von durchschnittlich 13,6% erwarten die Befragten auch für den Euro Stoxx 50. Etwas gedämpfter sind die Erwartungen für den amerikanische S&P 500 (9,1%) sowie für den japanischen Nikkei 225 (8,1%). Ebenso positiv wird die Entwicklung der Rohstoffpreise gesehen: So sollten Gold und Silber um 8 Prozent beziehungsweise 10 Prozent zulegen. Beim Ölpreis erwarten die Vermögensverwalter trotz der verhaltenen Stimmung nach dem jüngsten Beschluss der „Opec+“-Gruppe einen Anstieg von 22% auf 64 US-Dollar je Barrel der Sorte WTI.

Optimismus trotz Sorgenkindern

Befragt wurden die Vermögensverwalter auch nach den Auswirkungen des Handelsstreits und des Brexits auf die wirtschaftliche Entwicklung der Euro-Zone im kommenden Jahr – und waren uneins: Etwas weniger als die Hälfte geht von einem trüberen Ausblick aus, während 41% keine Veränderung voraussehen. Etwa jeder Achte erwartet sogar eine stärkere positive Entwicklung. Dennoch sorgt der Brexit für eine Veränderung in der Allokation von Assets: zwei Fünftel wollen ihre Investments reduzieren und begründen dies meist mit den nicht absehbaren Risiken. Auf globaler Ebene halten 58% China für das größte Sorgenkind, den zweiten Platz teilen sich Italien und die USA mit je 12%.

Zinswende bleibt aus

Eine Veränderung des Leitzinses in der Euro-Zone erwartet die Mehrheit der unabhängigen Vermögensverwalter in Deutschland derweil nicht. Auch die von der US-Notenbank FED bereits eingeleitete Zinswende werde sich zukünftig nicht signifikant weiterentwickeln. Das realistischste geldpolitische Szenario ist für zwei Drittel der Befragten die Inflation.

Aktien bleiben erste Wahl

Insgesamt haben die unabhängigen Vermögensverwalter eine klare Empfehlungen für das ideale Privatanleger-Depot im kommenden Jahr: „Aktien bleiben die erste Wahl“, bringt es Christoph Gum von Private Alpha Switzerland auf den Punkt. Der Fokus sollte mit über 50% auf Wertpapieren liegen, dann folgen Renten mit 26% sowie Alternative Investments. Den Schlüssel erfolgreicher Geldanlage sehen die Vermögensverwalter allerdings in der breiten Streuung der Risiken über verschiedene Anlageklassen wie Immobilien, Gold und Edelmetalle. (mh)