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28. November 2018
Das halten Immobilienmakler vom Baukindergeld

Das halten Immobilienmakler vom Baukindergeld

Das Baukindergeld ist eine der meist diskutierten immobilienpolitischen Maßnahmen im Jahr 2018. Auch der Marktmonitor Immobilien (MMI) von immowelt.de hat sich in diesem Jahr damit befasst. Die Studie wollte wissen, wie Immobilienmakler zu der umstrittenen Maßnahme der Bundesregierung stehen.

Der Marktmonitor Immobilien (MMI) 2018, eine Studie von immowelt.de, wurde in diesem Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Bertram Steininger vom KTH Royal Institute of Technology in Stockholm durchgeführt und hat sich unter anderem mit dem Baukindergeld beschäftigt. 39% der Immobilienprofis finden demnach das neu eingeführte Baukindergeld nicht sinnvoll.

Mitnahmeeffekte befürchtet

54% der Makler, die das Baukindergeld ablehnen, finden, dass andere Maßnahmen das Problem der hohen Kosten von Wohneigentum besser und effektiver lösen könnten. Knapp die Hälfte glaubt, dass das Baukindergeld nur zu Mitnahmeeffekten führt und die Förderung auf die Immobilienpreise aufgeschlagen wird. Der staatliche Zuschuss ist nicht nur bei den Immobilienprofis umstritten: Aktuell kritisiert auch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD) die Förderung.

Regionale Unterschiede nicht berücksichtigt

Weitere 41% der befragten Immobilienprofis sind der Meinung, dass regionale Unterschiede beim Wohnraumbedarf und den Immobilienpreisen nicht berücksichtigt werden. Eine aktuelle Preisanalyse von immowelt.de zur Wirkung des Baukindergeldes in allen deutschen Stadt- und Landkreisen untermauert diese Einschätzung. Demnach profitieren am meisten Familien in den ostdeutschen Bundesländern und in strukturschwachen Regionen wie etwa im nordöstlichen Bayern, während die Wirkung in den Großstädten und Ballungszentren nur sehr gering ist.

Makler empfehlen Senkung der Kaufnebenkosten

Trotz der vorhandenen Skepsis gegenüber dem Baukindergeld rechnet immerhin jeder dritte Immobilienprofi mit einer steigenden Eigentümerquote. Ein Grund könnten Familien mit mittleren Einkommen sein, die Makler als größte Profiteure der neuen Förderung ausmachen. Geringverdiener werden sich ihrer Ansicht nach besonders in der Stadt nur selten den Traum vom Eigenheim verwirklichen.

Alternative Maßnahmen

Damit der Immobilienkauf noch mehr Familien ermöglicht wird, würden die befragten Immobilienprofis andere oder zusätzliche Maßnahmen bevorzugen. Mehr als drei von vier Experten empfehlen die Senkung der Kaufnebenkosten. Damit meinen sie hauptsächlich die Grunderwerbsteuer, die je nach Bundesland 3,5 bis 6,5% des Kaufpreises ausmacht. Auch der Abbau von Bürokratie wie zum Beispiel durch ein vereinfachtes Baugenehmigungsverfahren (69%) oder die Ausweisung von neuem Bauland (64%) sind für viele Befragte geeignete Mittel, um den Immobilienkauf zu erleichtern. (mh)