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13. Februar 2019
Das ist der größte Preistreiber am deutschen Immobilienmarkt

Das ist der größte Preistreiber am deutschen Immobilienmarkt

Die Empira Gruppe hat die größten Preistreiber am deutschen Immobilienmarkt analysiert. Der ein führender Manager für institutionelle Immobilieninvestments im deutschsprachigen Raum hat dabei vor allem einen Faktor als Treiber für die immer weiter steigenden Immobilienpreise in Deutschland ausgemacht.

Die Empira Gruppe hat in ihrer neuesten Studie die Entwicklung der Baulandpreise in den 71 einwohnerstärksten deutschen Städten über einen Untersuchungszeitraum von etwa zwei Jahrzehnten analysiert. Seit 2000 waren demnach die Baulandkosten mit 130% der größte Preistreiber der deutschen Immobilienpreise. Erst dahinter rangieren die ebenfalls stark gestiegenen Bau- und Transaktionsnebenkosten.

175 statt 76 Euro pro m2

Der Anstieg zwischen 2000 und 2017 betrug in Deutschland im Mittel 99 Euro pro m². Lag der Preis zur Jahrtausendwende bei 76 Euro waren es gegen Ende des Untersuchungszeitraums 175 Euro. Dabei verzeichnete die Entwicklung ab 2011 besonders hohe und ununterbrochene Wachstumsraten. In absoluten Zahlen lag München zuletzt mit über 2.400 Euro pro m² bundesweit an der Spitze, während die Wachstumsdynamik in den letzten 20 Jahren in Düsseldorf mit 450% am stärksten war. Umgekehrt waren die Baulandpreise in Chemnitz mit ca. 70 Euro pro m² am niedrigsten. Auch bei der relativen Entwicklung in den letzten 20 Jahren lag Chemnitz (-27,9%) zusammen mit Mönchengladbach (-29,6%) auf den hintersten Plätzen.

Keine Abschwächung in Sicht

Ein Ende dieser Entwicklung ist laut Empira nicht in Sicht. „Wir erwarten auf absehbare Zeit keine Abschwächung des Preisdrucks bei Bauland gerade in Ballungsräumen und raten institutionellen Anlegern daher zu einem früheren Einstieg in die Wertschöpfungskette. Im Vorteil sind dabei ganzheitlich aufgestellte Investment Manager mit hauseigener Kapazität im Bereich Projektentwicklung oder Landbanking“, erläutert Lahcen Knapp, CEO der Empira Gruppe.

Schere öffnet sich immer weiter

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass die Unterschiede der Baulandpreise zwischen den verschiedenen deutschen Städten zunehmen. Der Unterschied zwischen den Baulandpreisen in den Standorten mit der höchsten Kaufkraft und denen mit mittlerer oder niedriger Kaufkraft ist seit 2012 permanent gewachsen. Waren es 1997 nur 233 pro m2 gewesen, kletterte der Unterschied bis 2017 auf 585 Euro. Die Stadtgröße spielt dabei auch eine Rolle. Die Differenz zwischen dem Schnitt der Städte ab 500.000 Einwohner und dem durchschnittlichen Wert von Standorten unter 250.000 Einwohner stieg innerhalb von 20 Jahren von 132 auf 489 Euro pro m².

Enorme Aufholeffekte in Ostdeutschland

Auch in Bezug auf die Regionen gibt es erwartungsgemäß große und zunehmende Preisunterschiede. Die Divergenz zwischen der teuersten Region (Süddeutschland) und den günstigeren Clustern (Ost- und Norddeutschland) lag 1997 im Mittel bei 262 Euro pro m². Bis 2017 erhöhte sich dieser Wert bis auf 477 Euro pro m². 2017 ist die Schere allerdings etwas kleiner geworden. Seit 2009 stellt Empira zudem „enorme Aufholeffekte der Region Ost“ fest. (mh)