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15. Januar 2019
Das sind die größten Geschäftsrisiken für Unternehmen

Das sind die größten Geschäftsrisiken für Unternehmen

Cybergefahren sind gemeinsam mit Betriebsunterbrechungen das Schreckgespenst Nummer 1 für Unternehmen weltweit, wie der Allianz Risk Barometer 2019 zeigt. Firmen in Deutschland sorgen sich zunehmend um rechtliche Veränderungen im Wirtschaftsumfeld, etwa durch den Brexit.

Die Angst vor Cyberrisiken bei Unternehmen wächst. Laut Allianz Risk Barometer 2019 gehören Cybervorfälle gleichauf mit Betriebsunterbrechungen (je 37% der Antworten) inzwischen zu den größten Geschäftsrisiken weltweit und auch in Deutschland. Im Rahmen der jährlichen Umfrage hat der Allianz Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) über 2.400 Risikoexperten aus 86 Ländern zu den wichtigsten Unternehmensrisiken befragt. Die Cyberrisiken sind damit im Ranking kontinuierlich nach oben gewandert. Naturkatastrophen landen im weltweiten Ranking der größten Geschäftsrisiken auf Platz 3. „Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem Cyber für Unternehmen genauso wichtig ist wie die traditionellen Geschäftsrisiken“, betont Jens Krickhahn, Practice Leader Cyber, AGCS Zentral- und Osteuropa.

Höhere Schäden durch Cybercrime als durch Naturkatastrophen

Cyberkriminalität verursacht heute schätzungsweise Schäden in Höhe von 600 Mrd. US-Dollar (520 Mrd. Euro) pro Jahr. 2014 betrug dieser Wert noch 445 Mrd. US-Dollar (385 Mrd. Euro), wie Zahlen des Center for Strategic and International Studies zeigen. Dagegen belaufen sich die durchschnittlichen wirtschaftlichen Schäden von Naturkatastrophen über die vergangenen zehn Jahre auf 208 Mrd. Dollar (180 Mrd. Euro) und damit nur auf rund ein Dritte im Vergleich zu Cybercrime-Schäden.

Die große Furcht vor Betriebsunterbrechungen

Cybervorfälle zählen zu den am meisten gefürchteten Auslösern von Betriebsunterbrechungen noch vor Feuer/Explosion und Naturkatastrophen. Im siebten Jahr in Folge finden sich die Betriebsunterbrechungen an der Spitze des Allianz Risk Barometers der größten Geschäftsrisiken. „Die Szenarien und Auslöser werden jedoch immer vielfältiger und komplexer“, erklärt Volker Münch, weltweiter Sachversicherungs-Experte bei AGCS. „Neben Feuer und Naturkatastrophen führen immer öfter auch IT-Ausfälle, Produktrückrufe, Qualitätsprobleme, Terrorismus, politische Unruhen oder Umweltverschmutzung zum Betriebsstillstand.“

Brexit schürt die Angst vor rechtlichen Veränderungen

Während Naturkatastrophen den 3. Platz auf der Rangliste der größten Geschäftsrisiken weltweit einnehmen, zeigt sich bei Firmen in Deutschland überraschenderweise ein anderes Bild: Hierzulande wächst die Angst vor rechtlichen Veränderungen im Wirtschaftsraum infolge von Handelskriegen, Zöllen, Wirtschaftssanktionen oder dem Brexit. Dieses Geschäftsrisiko rangiert erstmals auf Platz drei im deutschen Ranking noch vor Naturkatastrophen. Eine steigende Tendenz im Ranking weisen zudem Risiken auf, die von neuen Technologien wie künstlicher Intelligenz oder Autonomen Fahren ausgehen. Lagen diese Gefahren im Vorjahr noch auf Rang 7, belegen sie jetzt Platz 5.

Hier findet sich eine Übersicht der Top Ten Geschäftsrisiken weltweit sowie in Deutschland. (tk)