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15. Juni 2018
Der Feind in meinem Motorraum

Der Feind in meinem Motorraum

Die kleinen Räuber kuscheln sich gerne in die enge Höhle unter dem Motorraum und machen sich dabei oft an Kabeln und Schläuchen zu schaffen. 46.000 Schäden verursachten Marder laut der HUK Coburg an den Autos ihrer Kunden im vergangenen Jahr. Ein solcher Schaden kann richtig teuer werden.

Im Juni startet die Paarungszeit der Steinmarder. Die Männchen verteidigen dann ihr Revier. Vor allem Autofahrer, die zwischen Orten hin- und herpendeln, an denen unterschiedliche Marder unterwegs sind, müssen mit Beißattacken auf Schläuche und Kabel im Motorraum ihres Pkw rechnen. Denn allein der Geruch eines vermeintlichen Konkurrenten, der seine Duftmarke im Motorraum hinterlässt, kann die Laune eines Marders trüben und sie zum Beißen ermuntern. Oft machen sich die kleinen Raubtiere an den Kabeln der Zündkerzen oder an den Brems- und Kühlwasserschläuchen zu schaffen. Wie der Versicherer HUK-COBURG meldet, veursachten Marder im vergangenen Jahr 46.000 Schäden an den Pkw ihrer Kunden. Die Regulierung kostete mehr als 13 Mio. Euro.

Bleiben die Schäden unentdeckt, kann es gefährlich werden

Ein Schaden infolge eines Marderbisses kann nicht nur teuer werden, sondern auch gefährlich. Da die spitzen, kleinen Zähne der Raubtiere häufig nur stecknadelgroße Einstiche hinterlassen, werden Schäden oft nicht gleich entdeckt. Ist der Fahrer erstmal mit seinem Auto gestartet, können unterwegs relativ schnell Folgeschäden auftreten, beispielsweise am Motor. Ein Blick auf die Temperaturanzeige des Kühlwassers hilft: Geht der Zeiger in den roten Bereich, muss der Motorraum überprüft werden.

Teilkasko deckt Marderschäden oft ab – Achtung Folgeschäden

Marderschäden sind nicht immer, aber häufig in der Teilkasko mitversichert. Allerdings umfassen manche Kfz-Versicherungen nur die unmittelbaren Schäden wie etwa zerbissene Schläuche. Teuer zu Buche schlagen aber meist die Folgeschäden, falls Motor oder Bremsen in Mitleidenschaft gezogen wurden, wie auch die HUK-COBURG unterstreicht. Bei manchen Anbietern sind diese Folgeschäden bis zu 3.000 Euro mitversichert. Haben Marder Schläuche und Kabeln von Autos, Campingfahrzeugen oder Krafträdern beschädigt, greift natürlich auch die Vollkasko-Versicherung. Wer einen solchen Schaden meldet, wird allerdings in seinem Schadenfreiheitsrabatt hochgestuft.

So lässt sich vorbeugen

Wer einem Schaden vorbeugen will, kann dem Marder zumindest das Zubeißen erschweren. Wirkungsvoll und günstig sind laut HUK-COBURG stabile Kabelummantelungen aus dem Fachhandel. Außerdem bieten manche Autofirmen spezielle Vorrichtungen zum Abschotten des Motorraums an, um Attacken abzuwehren. Auch gelegentliche Motorwäschen sollen helfen, da sie alle Geruchsspuren aus dem Motorraum beseitigen, die andere Marder anlocken könnten. (tk)