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3. August 2017
Deutsche Anleger setzen weiter auf persönliche Beratung

Deutsche Anleger setzen weiter auf persönliche Beratung

Kapitalanlage und Technik passt für deutsche Investoren noch nicht unbedingt zusammen. Bei der Geldanlage vertrauen die Deutschen weiterhin vor allem auf persönliche Beratung. Das zeigt der diesjährige Global Investment Survey des Vermögensverwalters Legg Mason.

Die Bundesbürger sind bei der Geldanlage im internationalen Vergleich wenig technikaffin. 53% der Deutschen nutzen das Internet, um ihre persönlichen Finanzen zu regeln oder um Zugang zu einem Broker oder einer Investmentgesellschaft zu erhalten. Damit liegt der Wert leicht unter dem weltweiten Durchschnitt von 59%.

Apps mit schwerem Stand

Besonders schwer haben es hierzulande Apps. Nicht einmal jeder fünfte befragte Investor in Deutschland nutzt sie. Weltweit nutzt immerhin rund ein Drittel der Anleger Finanz-Apps. Auch der Internetzugang über Smartphones wird von den Deutschen vergleichsweise wenig genutzt. Nur 43% der Befragten hierzulande nutzen von unterwegs aus ihr Smartphone täglich, um ins Internet zu kommen, weltweit sind es 56%.

Über Jahre etablierte Verhaltensmuster

„Über die Jahre etablierte Verhaltensmuster ändern sich nur sehr langsam. Entsprechend vorsichtig öffnen sich Anleger in Deutschland gegenüber neuen Technologien. Die Kapitalanlage ist für Investoren nicht selten mit Vertrauen zum Berater verbunden. Daher halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass Menschen künftig ausschließlich über Computer oder Smartphone investieren“, interpretiert Klaus Dahmann, Niederlassungsleiter und Country Head Deutschland & Österreich bei Legg Mason, die Ergebnisse der Global Investment Survey. Das Modell der Zukunft werde eine Mischung aus Mensch und Maschine sein, gerade weil das Vertrauen bei der Kapitalanlage eine so große Rolle spiele.

Kritik an vorhandenem Angebot

Eine mögliche Erklärung für die Zurückhaltung deutscher Anleger gegenüber digitalen Finanzprodukten und -dienstleistungen sieht Legg Mason in der geringen Zufriedenheit mit dem derzeitigen Angebot. Der Zufriedenheitswert liegt bei nur 3,29. Vor allem das Fonds-Research sowie die Internet-basierten Handelssysteme werden von deutschen Anlegern kritisiert. Lediglich 18 bzw. 17% bewerten Produkte in diesen beiden Kategorien als zufriedenstellend. „Der persönliche Kontakt mit einem Berater vor Ort wird in Deutschland ein wesentlich stärkeres Element der Spar- und Anlageprozesse bleiben, als es vielleicht in anderen Ländern der Fall sein wird“, lautet daher das Fazit des Legg Mason-Deutschlandchefs Dahmann. (mh)