AssCompact suche
Home
Finanzen
18. Februar 2014
Deutsche Anleger sind unzufrieden

Deutsche Anleger sind unzufrieden

Niedrige Zinsen sind ein Hauptgrund für die Unzufriedenheit der Bundesbürger mit ihrer Geldanlage. Gleichzeitig geht den deutschen Anlegern Sicherheit vor Rendite, die Risikobereitschaft ist äußerst gering. Das hat eine aktuelle Studie ergeben.

Niedrige Zinsen sind ein Hauptgrund für die Unzufriedenheit der Bundesbürger mit der Geldanlage. Gleichzeitig geht den deutschen Anlegern Sicherheit vor Rendite, die Risikobereitschaft ist äußerst gering. Das hat eine aktuelle Studie ergeben.

Fast zwei Drittel der Bundesbürger sind angesichts der niedrigen Zinsen unzufrieden damit, wie sie ihr Geld angelegt haben: Nur 34% der Befragten gaben an, mit ihrer aktuellen Geldanlage zufrieden zu sein. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM) von der Nürnberger GfK Marktforschung GmbH durchführen ließ. „Die niedrigen Zinsen machen es den Bundesbürgern schwer, ihr Geld gewinnbringend anzulegen“, kommentiert Christof Kessler, Vorstandssprecher der GoAM, das Ergebnis. „Aber es gibt immer noch Möglichkeiten, sein Geld in einem solch schwierigen Umfeld aussichtsreich anzulegen. Die Aufgabe der Finanzbranche muss es deshalb sein, den Menschen sinnvolle Anlagemöglichkeiten aufzuzeigen.“

Auf die Frage, welches Ziel bei der Geldanlage am wichtigsten sei, nannten 57,8% der Bundesbürger möglichst hohe Sicherheit. Eine hohe Rendite spielt dagegen nur noch für 9,5% der Befragten eine wichtige Rolle. Diese Zahlen entsprechen in etwa dem Ergebnis vom Vorjahr.

Die Risikobereitschaft der Deutschen bleibt äußerst gering: Auf die Frage, ob sie bereit seien, aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre bei der Geldanlage ein höheres Risiko einzugehen als früher, antworteten 91,6% der Befragten mit Nein. Im Vorjahr waren es 93,4%.

Deutsche lieben Sparbuch und Festgeld

Trotz geringer Renditen bleibt das Sparbuch das beliebteste Anlagevehikel der Deutschen, das ergab die Studie: 39,7% der Befragten gaben an, dort ihr Geld anzulegen, 18,4% investieren in Festgeld. Im letzten Jahr hatten 42,4% das Sparbuch angegeben und 24,7% ihre Präferenz für Festgeld bekundet. Erstaunlich ist dagegen, dass das vorzügliche Aktienjahr 2013 den Deutschen die Attraktivität von Aktien keine Spur nähergebracht hat: Lediglich 4,4% der Befragten gaben an, ihr Geld in Dividendenpapiere zu investieren. Ähnlich schwach schneiden Investmentfonds ab: 7,9% der Deutschen legen ihr Geld in Fonds an. Während 2013 mehr als 25% auf nur einen Fonds setzten, sind es 2014 lediglich 20%. Dafür gaben knapp zwei Drittel an, zwei bis fünf verschiedene Fonds im Portfolio zu haben.

Furcht vor sinkendem Lebensstandard steigt

Etwas zurückgegangen ist die Angst der Bundesbürger vor einer steigenden Inflation. Nach 47,3% im Vorjahr haben inzwischen nur noch 43,9% der Befragten Angst vor einer Geldentwertung. Deutlich gestiegen ist dagegen die Angst vor einem sinkenden Lebensstandard: Für 40,5% der Befragten ist dies ihre größte Befürchtung hinsichtlich ihrer Geldanlage. Immer mehr Bundesbürger sind zudem der Meinung, dass es durch die Schuldenkrise schwieriger geworden ist, die Ziele bei der Altersvorsorge zu erreichen: 43,2% der Befragten glauben, dass es durch die Finanzkrise schwieriger geworden ist, die gesteckten Anlageziele zu erreichen.