AssCompact suche
Home
Finanzen
28. September 2017
Deutsche sparen trotz Niedrigzinsen weiter viel

Deutsche sparen trotz Niedrigzinsen weiter viel

Die Sparquote bleibt in Deutschland trotz anhaltend niedriger Zinsen stabil. Fast jeden zehnten Euro ihres Einkommens sparen die Deutschen. Bankeinlagen bleiben dabei besonders gefragt. Aber auch Anlagen in Wertpapieren liegen relativ hoch im Kurs. Das berichtet der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR).

Im ersten Quartal 2017 sparten die deutschen Bundesbürger im Schnitt 9,7% ihres verfügbaren Einkommens. Die Sparquote fällt damit ähnlich hoch wie in den Jahren 2015 und 2016, als sie bei 9,6 und 9,7% lag. Vorherrschende Sparform bleibt die Bankeinlage. Im ersten Jahresquartal 2017 flossen den deutschen Banken noch einmal knapp 4 Mrd. Euro mehr an Geldern zu als im Vorjahresvergleichsquartal. Insgesamt parkten die Bundesbürger 121,5 Mrd. Euro bei Banken.

Wertpapiere geben nur leicht nach

In Wertpapieren legten die Deutschen 32,5 Mrd. Euro an, nach 49,6 Mrd. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. „Das ist zwar ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr, aber ein höherer Wert als vor Beginn der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank im Jahr 2014“, meint BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Untere Einkommen sparen weniger

Bei den unteren Einkommen ist die Spartendenz allerdings negativ. Der Anteil der Nichtsparer ist bei persönlichen Nettoeinkommen von unter 1.000 Euro auf 36% gestiegen. Ein Jahr zuvor waren es nur 28%. „Diese Entwicklung ist problematisch, da eine verstärkte private Vorsorge gerade für diese Haushalte besonders wichtig wäre.“ Die Sparquote finanziell besser gestellter Haushalte dürfte indes der BVR-Umfrage zufolge gestiegen sein.

Gesamtvermögen steigt weiter

Das gesamte Vermögen der privaten Haushalte hat sich im Jahr 2016 nach Schätzungen des BVR um 3% auf 14,3 Bio. Euro erhöht. Gut die Hälfte des Vermögens der privaten Haushalte sind Immobilien, während der Anteil des Geldvermögens bei 39% liegt. Die übrigen 9% umfassen Gebrauchsvermögen in Form von Möbeln, Einrichtungen, Automobilen und anderen langlebigen Gütern. (mh)