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Finanzen
23. September 2015
Deutsche sparen wieder mehr Geld

Deutsche sparen wieder mehr Geld

Die Sparquote in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2015 leicht gestiegen. Eine Trendwende sieht der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) darin aber nicht. Die Herausforderungen für die private Altersvorsorge bleiben dem Verband zufolge trotz der gestiegenen Sparquote groß.

Sparen gewinnt bei den Bundesbürgern wieder an Beliebtheit. Die Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland hat sich trotz der andauernden Niedrigzinsphase im ersten Halbjahr 2015 auf 9,6% erhöht. 2014 hatte der Anteil der Ersparnisse am verfügbaren Einkommen noch bei 9,5% gelegen. 2013 hatte sie mit 9,1% noch den tiefsten Stand seit 2000 erreicht.

Keine Trendwende

Eine Trendwende im Sparverhalten stellt der Anstieg der Sparquote dem BVR zufolge aber nicht dar. Vielmehr sei der Anstieg der Sparquote auf den enormen Rückgang der Energie- und Treibstoffkosten zurückzuführen. Dieser habe den Ausgabenspielraum vieler Bundesbürger überraschend erhöht. „Die privaten Haushalte dürften ihren Konsum ausweiten, sodass die Sparquote im zweiten Halbjahr dieses Jahres wieder leicht zurückgehen dürfte. Auf Jahressicht rechnen wir mit einer Sparquote von rund 9,5%“, schätzt BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin.

Große Herausforderungen für private Altersvorsorge

Die Herausforderungen für die private Altersvorsorge bleiben trotz der gestiegenen Sparquote groß. „Die Zinsen befinden sich seit Jahren auf einem historisch niedrigen Niveau. Das dämpft den Anlageertrag des Finanzvermögens der privaten Haushalte in Deutschland nachhaltig“, so Martin. Den Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge habe sich der Anteil der Zinseinkommen am verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte seit 2002 von 5,0 auf 2,5% halbiert. Viele Bundesbürger seien daher gezwungen mehr zu sparen, um die angestrebte finanzielle Absicherung im Alter zu gewährleisten. Insbesondere den einkommensschwachen Bundesbürgern fehlten hierfür jedoch oft die finanziellen Spielräume. „Ein dauerhaft niedriges Zinsniveau erhöht das Risiko einer unzureichenden finanziellen Versorgung vieler Bürger im Alter“, erläutert Martin. (mh)