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16. Juni 2017
Deutsche Sparer bleiben in der Zwickmühle

Deutsche Sparer bleiben in der Zwickmühle

Mehr als drei von vier Deutschen sind mit der Entwicklung ihrer Sparprodukte unzufrieden. Das zeigt das aktuelle Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management. Allerdings ist nach wie vor nur jeder Siebte dazu bereit, größere Marktschwankungen zu akzeptieren, um dem Zinsdilemma zu entkommen. Das hat vor allem einen Grund.

Nur jeder fünfte Deutsche ist mit der Entwicklung seiner Sparprodukte zufrieden. Die Bereitschaft, „sichere Anlagehäfen“ zu verlassen, bleibt dennoch gering. Und das trotz der Einschätzung, dass das Niedrigzinsumfeld mittelfristig anhalten wird. Drei Viertel der Deutschen sind laut dem Income-Barometer von J.P. Morgan Asset Management überzeugt, dass die Zinsen langfristig niedrig bleiben werden. Knapp ein Drittel erwartet einen Zinsanstieg in zwei bis drei Jahren, fast die Hälfte sogar erst in fünf Jahren.

In der Sparermentalität verhaftet

Die Hürde für den Umstieg vom Sparer zum Anleger ist für viele Bundesbürger aber hoch. Drei Viertel der Befragten schätzen sich als „sicherheitsorientiert“ ein, knapp die Hälfte sogar als „sehr sicherheitsorientiert“. Nur 12% der Befragten trauen sich dagegen zu, geringere Schwankungen auszuhalten. Ein verschwindend geringer Anteil von 2% würde sogar größere Schwankungen in Kauf nehmen. Passend dazu wünscht sich fast die Hälfte der Deutschen bei ihrer Geldanlage „Sicherheit“ und „tägliche Verfügbarkeit“.

Irrationales Verhalten

Entsprechend defensiv sind die deutschen Sparer aufgestellt. 53% der Befragten besitzen Sparbücher, 38% nutzen eine Lebens- oder Rentenversicherung, 29% legen in Tages- oder Festgeldern an. Lediglich gut jeder achte Befragte nutzt hingegen Investmentfonds. Direkt in Aktien investieren gar nur 9%. Jeder Fünfte wusste zudem keine Antwort auf die Frage nach seinen Spar- und Anlageprodukten. „Das unterstreicht, dass das Thema Geldanlage leider immer noch recht unpopulär und vielen sogar lästig ist“, kommentiert Pia Bradtmöller, Leiterin Marketing und PR bei J.P. Morgan Asset Management in Frankfurt.

Unwissenheit als Bremsklotz

Größtes Hindernis für Investments in Wertpapiere wie Fonds, Aktien oder Anleihen ist das Gefühl der Unwissenheit. Mehr als die Hälfte der Deutschen gibt an, das Thema einfach nicht zu verstehen. Erst auf Platz 2 der Hinderungsgründe folgt mit einem Anteil von gut einem Drittel die Angst vor Schwankungen und Verlusten. Weiteren 17% sind die Kosten zu hoch. 12% vermissen eine richtige Beratung. Diese Antworten zeigen laut J.P. Morgan Asset Management eindrücklich, dass es nach wie vor Nachholbedarf bezüglich des Kapitalmarktwissens für die deutschen Privatanleger gibt – an denen die Beratung anknüpfen könne.

Konsum statt hoher Kante

Statt auf Vorsorge setzen die Deutschen vor allem auf Konsum. Angesichts der aktuellen Zinssituation findet es fast die Hälfte der Befragten derzeit schlauer, größere Anschaffungen zu machen, als ihr Geld anzulegen. Hätten die Befragten 50.000 Euro frei zur Verfügung, würde jeder Zweite sich davon sofort Wünsche erfüllen. Nur ein Drittel würde versuchen, das Geld durch Investments zu vermehren. Ähnlich viele wünschen sich zudem regelmäßige Zinsen oder Ausschüttungen auf dem Konto. Erschreckenderweise sei 57% der Deutschen aber nicht bekannt, dass Aktien und Anleihen regelmäßige Erträge generieren. Eine Anlage, die diese regelmäßigen Erträge bündelt und regelmäßig ausschüttet wäre für ein Viertel der Deutschen interessant. In der Realität haben hingegen nur 8% einen solchen Income Fonds im Portfolio. (mh)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 16. Juni 2017 - 09:01

In obigem Beitrag wird nicht dargestellt, dass sehr viele Versicherungen in Ihren Produkten von ETFs, Vermögensverwaltung und Fonds fast alles anbieten. Mit dem großen Unterschied das Umschichtungen steuerfrei sind, bis 40% Beitragsförderungen möglich sind und auch lebenslange Renten eine erhebliche Zukunftsvorsorge für die ganze Familie bieten. Privilegien die ein Sparer zum Eigenvorteil in Anspruch nehmen kann. Dies sollte in Vergleichsdarstellungen, vor allem in Fachzeitungen, eigentlich Usus sein. Das die Deutschen eher auf Konsum setzen liegt wohl auch an der jahrelangen negativen Berichterstattung der Medien-genährt durch oft falsch berechnete Darstellungen der Verbraucherschützer die ohne Gegencheck blind kolportiert werden, dies ist vor allem bedenklich da der Staat die gesetzliche Rente, aus vielerlei Gründen, nicht annähernd in der heutigen Form garantieren kann!!!

Gespeichert von Ludwig Barthel am 16. Juni 2017 - 13:43

Die Studie liefert einen weiteren Beleg dafür, warum das neue "Sozialpartnermodell" mit einer "Zielrente" ohne Mindestleistungen und mit der Gefahr späterer Rentenschwankungen scheitern wird! Da können sich in Zukunft die Tarifpartner "austoben", ohne weiteren Schaden anzurichten. So wird der seriöse Vorsorgegedanke vieler Arbeitnehmer von der mit dem Gesetz verbundenen politischen Geisterfahrt halbwegs verschont!

L. Barthel

Gespeichert von André Ebeling … am 16. Juni 2017 - 16:30

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