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Finanzen
28. Oktober 2016
Deutsche stehen Anlageberatern im Vergleich misstrauisch gegenüber

Deutsche stehen Anlageberatern im Vergleich misstrauisch gegenüber

Wenn man Deutschland und USA in Sachen Investitionsverhalten vergleicht, sind Deutsche deutlich digitaler und legen internationaler an. Allerdings herrscht in Deutschland ein größeres Misstrauen gegenüber Anlageberatern. Das sind die Ergebnisse einer zeitgleichen repräsentativen Bevölkerungsbefragung im Auftrag der quirin bank AG.

In Zusammenarbeit mit dem Institut YouGov Deutschland und YouGov USA hat die quirin bank AG eine repräsentative Bevölkerungsbefragung zeitgleich in Deutschland und USA durchgeführt, die das Anlageverhalten der Bevölkerung beider Länder unter die Lupe nimmt. Das Resultat: Das Interesse am Thema Geldanlage ist in Deutschland und in den USA ähnlich hoch. Fast die Hälfte der Bevölkerung ab 18 Jahren zeigt sich daran sehr oder eher interessiert (43% Deutschland/46% USA). Je höher das Einkommen, desto stärker wächst in beiden Ländern das Interesse. Gleich viele, rund jeder vierte Befragte in beiden Ländern, hat über das Internet schon mindestens einmal eine Geldanlage abgeschlossen. Fast doppelt so viele Deutsche wie Amerikaner (51% zu 26%) glauben, dass ohne Unterstützung durch Computer die Auswahl guter Geldanlagen nicht mehr gelingt. In den USA ist mit 30% sogar eine große Anzahl von Menschen vom Gegenteil überzeugt.

Deutschen hegen großes Misstrauen

Ein weiterer Unterschied zwischen Deutschen und Amerikanern ist bemerkenswert: Die Deutschen haben ein mehr als doppelt so großes Misstrauen gegenüber Beratern und Vermögensverwaltern wie die US-Amerikaner. Fast sechs von zehn Erwachsenen in Deutschland (57%) hegen demnach grundsätzliches Misstrauen gegenüber Beratern, die Geldanlagen empfehlen. Das sieht in den USA ganz anders aus: Nur 23% haben dort Misstrauen, die deutlich größere Zahl hat es nicht (31%). Der starke Unterschied zeigt sich in allen Altersgruppen, auch bei jungen Befragten unter 30 Jahren und sowohl unter Frauen wie unter Männern.

„Kein Geldanlage-Berater kann auf Dauer schlauer als der Markt sein und bessere Ergebnisse erzielen.“ Dieser Aussage stimmt jeder zweite Deutsche zu, in den USA ist es nur einer von drei Befragten. Ebenso unterschiedlich ist die Zustimmung zur Aussage: „Weil die Finanzmärkte immer komplizierter werden, durchschauen auch Experten immer weniger die Zusammenhänge.“ 58 % der Deutschen gegenüber 41% der Amerikaner pflichten dem bei. Entsprechend kritischer sind die Deutschen gegenüber Anlageberatern und Vermögensverwaltern: Doppelt so viele wie in den USA (42 % zu 21%) glauben, „dass man an gute Geldanlagen nur kommt, wenn man ein großes Vermögen verwalten lässt. Mit kleinen Beträgen ist das nicht möglich.“ Ebenfalls fast doppelt so viele Deutsche sind der Meinung, dass „gute Geldanlage-Ergebnisse nur die teuren Verwalter schaffen, die etwa einen großen Stab an Leuten hinter sich haben“(27% D zu 15% USA).

Sehr unterschiedlich fallen laut der quirin-Studie auch die größten Bedenken bei der Geldanlageberatung aus. In Deutschland ist mit 58% die klar häufigste Nennung, „dass Anlagen nur aus Provisionsinteresse empfohlen werden“. An zweiter Stelle folgt mit 46% die Sorge, zu viel für die Anlageberatung zahlen zu müssen. In den USA werden diese Bedenken nur von jeweils etwa einem Drittel der Befragten genannt.

Zur Studie

Für die Studie der quirin bank wurden in bevölkerungsrepräsentativen Stichproben parallel 1.056 Personen ab 18 Jahren in Deutschland und 1.007 Personen in den USA im Juli und August 2016 befragt. (sg)