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Finanzen
28. August 2017
Deutscher Immobilienmarkt insgesamt in stabiler Verfassung

Deutscher Immobilienmarkt insgesamt in stabiler Verfassung

Der deutsche Immobilienmarkt ist seit Jahren stabil und eine Blase unwahrscheinlich. In einigen Regionen gibt es allerdings Risiken. Zu diesem Schluss kommt das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) in einer Studie. Investoren sollten vor allem lokale Besonderheiten beachten.

Dem deutschen Immobilienmarkt droht keine Blase, soviel scheint derzeit laut dem IW sicher. Zwar steigen die Preise in Ballungszentren seit Jahren stark an. Doch das liege an einer hohen Nachfrage einerseits und fehlenden Neubauten andererseits. Ein plötzlicher Preisverfall ist daher laut den Forschern unwahrscheinlich. Dennoch drohen regionale Risiken und Marktkorrekturen.

Zu viele Einfamilienhäuser

In ländlichen Gebieten entstehen der Studie zufolge vor allem Einfamilienhäuser – in vielen Regionen jedoch zu viele. „Die meisten ländlichen Gebiete sind überversorgt, die Haus- und Grundstückspreise werden hier perspektivisch wieder fallen“, sagt IW-Wissenschaftler Michael Voigtländer. Lediglich in Gemeinden, die unmittelbar an Großstädte grenzen, herrsche noch Bedarf für Einfamilienhäuser.

Mangel in Großstädten

In den großen Städten fehlen dagegen oft Wohnungen, es mangelt an Bauplätzen. Investoren setzen daher vor allem auf Mikroapartements, oft in der gehobenen Preisklasse. Doch davon werden dem IW zufolge in einigen Großstädten inzwischen zu viele gebaut. In Frankfurt werde das bereits zum Problem. Hier entstehen fast eineinhalb Mal so viele Mikroapartements wie benötigt. In Düsseldorf werden hingegen gerade einmal 10% des Bedarfs gedeckt. Eigentlich sollen vor allem Studenten in diese Wohnungen ziehen. Doch die Mieten sind häufig zu hoch für junge Menschen, die sich mit Studentenjobs oder dem Geld der Eltern finanzieren.

Zweiter kritischer Faktor

Eine zweite Entwicklung wird die Situation noch verschärfen, warnt Voigtländer: „In den kommenden Jahren wird die Zahl der Studenten wieder sinken. Was dann mit den Wohnungen passieren soll, ist fraglich.“ Nicht nur auf dem Land, sondern auch in Metropolen könnte es daher der Studie zufolge zu Marktkorrekturen kommen. (mh)