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18. Juli 2017
Deutschland bleibt für Standard Life wichtiger Markt

Deutschland bleibt für Standard Life wichtiger Markt

Deutschland bleibt für Standard Life ein wichtiger Markt. Deshalb will das Unternehmen im Falle eines „harten Brexit“ ein Büro in Irland eröffnen, um von dort aus das deutsche Geschäft weiter zu betreiben. Viel lieber als um politische Geschehnisse will sich Standard Life aber eigentlich um Makler und Kunden kümmern.

Standard Life hat rund 4,5 Millionen Kunden weltweit, davon rund 500.000 in Deutschland und Österreich. Das Ziel sei es, in diesen beiden Märkten weiter zu wachsen, erklärten vor kurzem Manager des Versicherers bei einer Presseveranstaltung am Hauptsitz im schottischen Edinburgh. Deshalb will das Unternehmen im Falle eines „harten Brexits“ auch ein Büro in Dublin eröffnen, um von dort aus das europäische Geschäft weiter zu betreiben. Die Pläne hierzu seien schon fortgeschritten und sie sollen Kunden und Maklern entsprechende Sicherheit geben.

Nur noch fondsgebundene Produkte

Dass man die richtigen Produkte für die Altersvorsorge in Deutschland habe, davon ist Standard Life überzeugt. Dass man sich im Neugeschäft von Garantieprodukten (With-Profit-Produkte) verabschiedet habe, sei dabei ein mutiger aber richtiger Schritt gewesen, so Christian Nuschele, Head of Sales von Standard Life Deutschland und Österreich. Seit Ende April 2015 stehen bei dem Versicherer auch in Deutschland nur noch fondsgebundene Vorsorgeprodukte zum Verkauf. Dies habe zunächst zu einem Rückgang im Neugeschäft geführt, da Bereiche der betrieblichen Altersvorsorge in Deutschland damit nicht mehr bedient werden konnte. Die Entwicklung bei den fondsgebundenen Produkten würde dies aber allmählich kompensieren.

Die deutsche Niederlassung, die seit April kommissarisch von Gail Izat geleitet wird, kann hier auf die Erfahrung der britischen Mutter setzen. Dort hat man sich schon vor geraumer Zeit von Garantieprodukten verabschiedet und die entsprechende Investmentkompetenz aufgebaut.

Entwicklung in Großbritannien

Erfahrungen, die man jetzt in Deutschland erst im Versicherungsvertrieb mache, seien zudem in Großbritannien spätestens seit der RDR (Retail Distribution Review) vollzogen worden, so der Tenor der Presseveranstaltung. Mit deren Einführung im Jahr 2013 sind in Großbritannien Provisionszahlungen für Vorsorgeprodukte verboten. Entsprechend habe sich auch der Vermittlermarkt verändert: Es gebe nun weniger, dafür qualifizierte Finanzberater, die tendenziell deutlich mehr verdienen würden. In Deutschland wolle man Vermittlern deshalb auch die Angst vor möglichen Veränderungen nehmen. (bh)