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15. Juli 2015
Die Zukunft des Wohnens – und der Versicherung von Gebäude und Hausrat

Die Zukunft des Wohnens – und der Versicherung von Gebäude und Hausrat

Eine neue Studie des Spezialversicherers Hiscox zeigt auf, wie die Deutschen in zehn Jahren wohnen werden. Vier grundlegende Trends werden demnach das Wohnen in den kommenden zehn Jahren maßgeblich prägen – und Auswirkungen auf die adäquate Versicherung von Häusern und Hausrat haben.

Versicherungen rund um die eigenen vier Wände gehören bei 84% der Deutschen zur Grundausstattung. Entsprechend wichtig ist es für Versicherer die Veränderungen des Wohnverhaltens im Auge zu haben. Hiscox hat daher zusammen mit Trendspotter für seine Zukunftsstudie jeweils 1.000 Männer und Frauen ab 18 Jahren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien zur Zukunft des Wohnens befragt. Der Spezialversicherer für Immobilien, Hausrat und Kunstgegenstände, machte dabei vier grundlegende Trends fest, die das Wohnen in den kommenden zehn Jahren maßgeblich prägen.

Trend 1: Reduktion und Digitalisierung

Die zunehmende Verstädterung in Europa führt dazu, dass in Zukunft mehr Menschen auf weniger Raum leben werden. Dies löst einen Trend zur Reduktion aus. Gut die Hälfte der Deutschen hat in den vergangenen Jahren bereits Hausrat abgebaut. Der Stauraum werde daher zukünftig vermehrt digital. Dadurch entsteht ein erhöhter Bedarf nach sichereren Lösungen in privaten Räumen. Automatische Updates von Geräten, Filmen, E-Books und Audiodateien oder eine Cloud-Speicherung des digitalen Eigentums werden der Studie zufolge an der Tagesordnung sein.

Trend 2: Mehrgenerationenkonzepte

 

Die Zukunft des Wohnens – und der Versicherung von Gebäude und Hausrat

 

Als Antwort auf den demographischen Wandel werden Eltern, Kinder und Großeltern in den nächsten Jahrzehnten länger und häufiger gemeinsam auf engerem Raum und unter einem Dach leben als bisher gewohnt: Etwa jeder fünfte Deutsche zwischen 18 und 24 kann sich nach der Befragung aktuell vorstellen, seine Eltern aufzunehmen. Mindestens 40% der Erwachsenen im Alter von 25 – 44 Jahren gehen zudem davon aus, dass ihre Kinder häufiger über die Volljährigkeit hinaus zuhause wohnen oder später wieder zuhause einziehen werden.

Trend 3: Nachhaltigkeit

Fast drei von vier Befragten können sich vorstellen, in Zukunft in Häusern zu leben, die ihren Energiebedarf selbst decken. Selbst ganze „energie-positive“ Wohngegenden, die über Solarzellen Strom erzeugen und ins Netz einspeisen, seien möglich. Im Haus selbst könnte eine Waschmaschine die Stromerzeugung der eigenen Umdrehungen nutzen und dadurch Energie sparen. Auch in anderen Bereichen wird das Haus nach den Ergebnissen der Hiscox-Studie „mitdenken“ und zum Beispiel die Bestände von Lebensmitteln im Kühlschrank überwachen.

Trend 4: Gesundheitsbewusstsein

Die Wohnung der Zukunft wird einen aktiven Beitrag zu Gesundheit und Wohlbefinden leisten. Knapp jeder dritte Befragte würde es etwa begrüßen, wenn die Beleuchtung sich an den Stresspegel anpasst und so einen Beitrag zum individuellen Wohlempfinden leistet. Ebenso wird der Einsatz gesundheitsschonender und natürlicher Materialien, Baustoffe und Technologien stark ansteigen.

Flexible Wohnformen gefordert

„Die Befragung zeigt uns klar, dass die zunehmende Platzknappheit in den Städten und der demographische Wandel flexible Wohnformen auf wenig Raum fordern“, erläutert Tobias Wenhart, Manager Products and Underwriting bei Hiscox. „Unsere Häuser werden zudem mit neuartigen Technologien ausgestattet sein, die vielfältige Aufgaben für uns übernehmen. Dabei werden Nachhaltigkeit, Gesundheitsbewusstsein und Wohlbefinden in den Fokus rücken. Bestehen bleibt die Rolle als Wohlfühl- und Rückzugsort.“

Wichtige Hinweise für Versicherer

Die Studie zeigt auch, dass Versicherer ihre Angebote an die veränderte Bedingungen anpassen sollten. „Häuser und Hausrat unterliegen durch den Einsatz von neuen Technologien in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen: Beispiele hierfür sind Windkraftanlagen für den Hausgebrauch, der Einsatz von Solarzellen oder die Speicherung digitalen Eigentums in der Cloud“, so Tobias Wenhart gegenüber AssCompact. „Dabei findet eine zunehmende Verbindung zwischen Gebäuden und Netzwerken statt. Internet-und Sound-Systeme werden in die Bausubstanz des Hauses integriert, wodurch sich die zu versichernden Risiken vom Hausrat zum Gebäude verlagern.“ (mh)