AssCompact suche
Home
Finanzen
28. Juli 2016
Diese Kosten kommen bis 2018 auf die Banken zu

Diese Kosten kommen bis 2018 auf die Banken zu

Die Umsetzung von Regularien wie SEPA, neue Bezahlverfahren wie paydirekt und Big Data verursachen bei den Banken in Deutschland allein in den kommenden zwei bis drei Jahren enorme Zusatzkosten. Das errechnet eine Markteinschätzung der Unternehmensberatung PPI.

1 Mrd. Euro allein an Projektkosten für Personal kommen auf die rund 2.000 Kreditinstitute in Deutschland nur in den kommenden zwei bis drei Jahren zu – und nur im Bereich Zahlungsverkehr. Regularien wie SEPA, PSD II oder ein gesetzliches Basiskonto, aber auch neue Bezahlverfahren wie Instant Payments, paydirekt und Big Data sorgen bei deutschen Geldhäusern für diese Zusatzausgaben. Es gilt parallel an diversen Stellschrauben zu drehen. Das bedarf vieler Fachkräfte und damit zusätzlichem Geld. Das zeigt eine aktuelle Markteinschätzung der Unternehmensberatung PPI.

Umsetzung von Regularien verursachen hohe Kosten

Allein die Vereinheitlichung des Euro-Zahlungsverkehrs, kurz SEPA, war eine große Investition, die Banken bewältigen mussten. Seit dem 01.02.2016 sind alle Euro Überweisungen und Lastschriften vollständig auf das einheitliche System umgestellt. Nun folgt noch die analoge Umstellung für Nicht-Euro-Länder – ein Kostenaufwand in Höhe von etwa 12 Mio. Euro für deutsche Geldhäuser. Das Update der SEPA- und SWIFT Regelwerke schlagen mit weiteren 15 Mio. Euro zu Buche. Noch weitaus massiver werden der Studie zufolge die Aufwände für die Erfüllung der PSD-II-Vorschriften. Die Zahlungsdiensterichtlinie verursacht nach Einschätzung der PPI-Experten 250 Mio. Euro allein für die Umsetzung. Insgesamt verursachen allein die aufgezählten Standardisierungen und Regulierungen Kosten in Höhe von 354 Mio. Euro.

Auch neue Zahlungsverkehrsprodukte beeinflussen die Banken

Neben den zwingend umzusetzenden Regularien beeinflussen aber auch 15 neue Zahlungsverkehrsprodukte und allgemeine Trends die Banken in den kommenden zwei bis drei Jahren, so die PPI-Markteinschätzung. „Die Implementierung neuer Systeme und Aufrüstung bestehender Systeme im Rahmen von Big Data wird voraussichtlich allein 65 Mio. Euro an Personalkosten verbrauchen. Auch wenn es sich um keine regulatorische Vorgabe handelt, wird daran keine Bank vorbeikommen“, erklärt Dr. Hubertus von Poser, Partner und Zahlungsverkehrsexperte bei der Unternehmensberatung PPI. Poser hat ausgerechnet, welche enormen Investitionen die deutschen Kreditinstitute bis 2018 allein im Zahlungsverkehr stemmen müssen. Für die Rechnung hat PPI alle Themen, die auf Banken in Sachen Zahlungsverkehr zukommen, in einer Themenlandkarte zusammengefasst. Dabei handelt es sich um Regularien und Gesetze wie die PSD II, die zwingend umzusetzen sind sowie um Trends und allgemeine Themen. Hochgerechnet auf den Gesamtmarkt ergeben sich für alle 33 Themenfelder somit Kosten von rund 1 Mrd. Euro. (ad)