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2. November 2017
DKM 2017: Apps, InsurTechs, Makler – wo liegt die Zukunft der PKV?

DKM 2017: Apps, InsurTechs, Makler – wo liegt die Zukunft der PKV?

Kann ein digitaler Versicherer wie ottonova den PKV-Markt revolutionieren? Was bringen Gesundheitsapps oder Telemedizin? Und wie wollen PKV-Anbieter für Vermittler attraktiver werden? Darüber wurde bei einem VIP-Roundtable auf dem DKM-Kongress Krankenversicherung diskutiert.

Über die Zukunft der Gesundheitsversorgung ging es beim VIP-Roundtable im Rahmen des DKM-Kongresses Krankenversicherung, den die insuro Maklerservice GmbH veranstaltet hatte. Die Neugründung einer Online-Krankenversicherung durch Start-up ottonova werteten die anwesenden Krankenversicherer als belebend für den Markt. Laut Daniel Bahr, Vorstandsmitglied der Allianz Private Krankenversicherung, tue ottonova der Branche gut und treibe den Innovationsdruck etablierter Anbieter voran. Auch Eric Bussert, Vertriebsvorstand der HanseMerkur, begrüßte die Neugründung als klares Bekenntnis zur PKV. Wie auch Stefan Gilles, Geschäftsführer der Versicherungskammer Maklermanagement GmbH (so heißt der bisherige Consal MaklerService seit der DKM), erwarten die Diskussionsteilnehmer mit Spannung, wie sich ottonova auf dem Markt behaupten wird und ob es als Start-up das Vertrauen der Kunden gewinnen kann. Benno Schmeing, Vorstand der Süddeutschen Krankenversicherung, sieht im Geschäftsmodell von ottonova einen möglichen zukunftsweisenden Weg: „Die Frage ist, ob die Kunden den Weg mitgehen werden.“

Welches Potenzial steckt in Gesundheitsapps, Telemedizin & Co.?

Gesundheitsdienstleistungen sind immer stärker im Kommen, daher wurde beim Roundtable auch diskutiert, was Gesundheitsapps, Wearables oder Telemedizin für Versicherer und vor allem für Kunden bringen. Für Anbieter gehe es heute darum, das Thema Gesundheit ganzheitlich zu betrachten und sich in diesem Wachstumsmarkt nicht mehr nur als Kostenerstatter, sondern als Gesundheitsdienstleister zu positionieren und das Thema Prävention in den Blick zu nehmen, zum Beispiel auch über solche Services. Denn der Kunde erwarte heutzutage mehr von seinem Krankenversicherer, wie Stefan Gilles unterstrich. Ob der Kunde die vielfältigen Angebote bis hin zu einer Tinnitus-App nutzen möchte, könne er selbst entscheiden. Eric Bussert betonte ganz klar, dass man sich als Anbieter diese Online-Services nicht von anderen nehmen lassen sollte. Nach Einschätzung von Bernd Schmeing werden Gesundheitsdienstleistungen den Markt komplettieren.

Krankenversicherer als lebenslanger Partner

Daniel Bahr, der sich selbst als großen Fan von Telemedizin bezeichnete, sieht in den digitalen Kommunikationswegen eine weitere Möglichkeit, den Kunden zu erreichen und als Versicherer ein Vertrauensverhältnis aufzubauen – „vom payer zum player.“ Dabei gab Bahr allerdings zu bedenken, dass die Krankenversicherung „immer noch den Sexappeal einer bürokratischen Verwaltung“ habe. Vor dem Hintergrund der steigenden Lebenserwartung komme es Krankenversicherern zu, ihre Kunden bis ins hohe Alter als verlässlicher Partner zu begleiten.

Wie will die PKV maklerfreundlicher werden?

Um künftig weiterhin bei Maklern zu punkten, setzen die Krankenversicherer einheitlich auf die Weiterentwicklung digitaler Services, um Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen, aber auch auf den persönlichen Kontakt. Persönliche Ansprechpartner für Makler, die gut erreichbar sind, seien gerade im beratungsintensiven Bereich der Vollversicherung nach wie vor wichtig. (tk)