Vom 27. bis 29.10.2015 findet in Dortmund die DKM 2015 statt. Dort geht es um fachliche Inhalte, neue und etablierte Produkte sowie die Veränderungen in den einzelnen Versicherungssparten, bei Fondsstrategien oder Finanzierungen. Insbesondere dürfte aber auch spannend werden, wie die aktuellen Treiber im unabhängigen Vertrieb in den Kongressen und Gesprächen bewertet werden.
Vergütung und IDD
So war das laufende Jahr geprägt von den neuen Vergütungsmodellen, die das LVRG mit sich gebracht hat. Kaum war die Angst vor einem Provisionsverbot gebannt, traf die Vermittler in der Wirklichkeit Provisionsmodelle mit laufender Verteilung und längeren Stornohaftungszeiten. Da ist die Diskussion um die Honorarberatung, zumindest in der Assekuranz und bei offenen und geschlossenen Fonds, beinahe in den Hintergrund gerückt. Sie wird nun viel pragmatischer geführt. Gefragt wird, wo sich Servicegebühren rechnen oder auch, welche neuen Geschäfts- und Beratungsfelder ergänzt und erschlossen werden können.
Und während die Umschau auf die Ertragsseite in vollem Gange ist, nähert sich die IDD, also die überarbeitete EU-Vermittlerrichtlinie. Auch wenn sie nicht die ganz großen Veränderungen mit sich bringen wird, wird der Aufwand in den Versicherungsmaklerbüros sicherlich erneut steigen. Zumindest werden wieder Prozesse, Dokumentationen und Informationen verändert werden. Und die Finanzanlagenvermittler machen diese Erfahrung bei der Abgabe ihrer ersten Prüfberichte gerade sowieso. Demnach werden die Geschäftsmodelle weiter nach Profitabilität sortiert werden müssen. Kein Wunder also, dass sich auf der DKM gleich mehrere Kongresse damit befassen.
Digitalisierung, Kunden und Demografie
Neben Vergütung und Regulierung treibt die Branche mehr denn je die Digitalisierung um. Dort wo sich die Vermittler seit langem Verbesserungen wünschen, nämlich in der Zusammenarbeit mit den Produktgebern, zieht sich der Fortschritt dahin. Es hapert trotz verschiedener Anläufe – einer wird gerade jetzt wieder gestartet – weiter an einheitlichen digitalen Prozessen. Dafür geht es so manchem in der Branche an einer anderen Seite viel zu schnell. Die Sorge, dass neue Spieler wie Fintechs, Start-Ups mit neuen Apps oder auch die Datenriesen wie Google das klassische Beratungsmodell an den Rand drängen werden, ist groß. Zusammen mit Vergleichsportalen und anderen Internetangeboten kommen immer mehr Wettbewerber auf den Markt. Es ist so etwas wie das aktuelle „Aufreger-Thema“ der Branche. In Dortmund wird dies sicherlich auf verschiedenen Ebenen zur Sprache kommen. Nicht nur in den entsprechend vorgesehenen Programmpunkten, sondern auch in Gesprächen unter den Vermittlerkollegen.
Bleiben in dem Zusammenhang noch die Kunden. Die Kundentypen sind heute anders, ihre Risiken auch. Und dann das Kundenverhalten. Das, was sie auch sonst über das Internet erledigen können, werden sie auch von ihrem Vermittler verlangen. Die technischen Anbindungen werden sich verändern. Ob und welche der neuen Apps oder auch Kurzfristversicherungen am Markt punkten können, wird sich noch zeigen. Auf der DKM werden wohl eher Lösungen gesucht, wie Vermittlerbüros diese neuen Hilfsmittel nutzen und einsetzen können, um den Kunden auch auf dieser Ebene an sich zu binden.
Durch die bereits genannten Treiber verändert sich die Vermittlerlandschaft im Umfeld der diesjährigen DKM rasant. Und allmählich wirkt auch der demografische Faktor durch. Bestandsübergaben nehmen an Fahrt auf. Ältere Vermittler verlassen den Markt und suchen Nachfolger. Wie die Branche zu den genannten Feldern steht und welche Lösungen es dafür gibt, dürfte die Fachbesucher – neben ihren eigentlichen Tätigkeitsfeldern – an dieser DKM wohl mit am meisten interessieren. Weitere Informationen zur DKM gibt es auf www.die-leitmesse.de.
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