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9. Juli 2015
Domcura: Übernahme durch MLP soll keine Nachteile für Vermittler bringen

Domcura: Übernahme durch MLP soll keine Nachteile für Vermittler bringen

Die Übernahme von Domcura durch die MLP Gruppe hat in der Maklerschaft für Aufregung gesorgt. Ankündigungen, die Zusammenarbeit mit dem Assekuradeur zu beenden, machten die Runde. Knapp einen Monat nach der Übernahme ist es wieder ruhiger geworden. AssCompact hat mit Gerhard Schwarzer, Vorstandsvorsitzender der Domcura AG, gesprochen und einen Ausblick gewagt.

Der MLP-Deal hat viele Makler verunsichert. Welche Reaktionen konnten Sie feststellen?

Es ist richtig, dass unser Schulterschluss mit der MLP Gruppe den Markt aufhorchen lässt. Die überwiegende Mehrzahl unserer Partner sieht das erhebliche Potenzial, das sich aus diesem Zusammenschluss ergibt. Das Fundament, von dem aus wir agieren, zeigt sich nun erheblich gestärkt.

Natürlich gibt es aber auch die von Ihnen angesprochenen Stimmen, die sich abwartend oder gar zweifelnd äußern. Letzteren möchte ich auch auf diesem Wege zurufen, dass sie sich keine Sorgen machen müssen – im Gegenteil. Wir sind auch weiterhin ihr Spezialist im Kompositversicherungsbereich und eine stärkere „Einkaufsgemeinschaft“ als je zuvor. Wir haben nicht vor, an unserer erfolgreichen Zusammenarbeit irgendetwas zum Nachteil der Vermittler zu verändern. Wir wollen unsere Kooperation sogar intensivieren. Um Befürchtungen zu nehmen, unterstreichen wir die Gültigkeit der vertraglichen Vereinbarungen: In einem gemeinsam getragenen Positionspapier mit MLP garantieren wir auch nochmals formal unter anderem den „Kunden- und Bestandsschutz.“

Viele Makler fürchten um die Unabhängigkeit von Domcura. Schließlich finden sich bei MLP auch Versicherer unter den Aktionären. Sind diese Ängste berechtigt?

Man sollte sich vor Augen führen, warum sich MLP zu diesem Schritt entschieden hat. MLP hat sich bei uns engagiert, weil sie von unserem Leistungsspektrum überzeugt sind. Würde unsere Unabhängigkeit in Frage gestellt werden, würden sie damit unseren bereits lang anhaltenden Unternehmenserfolg in Frage stellen. Das ist nicht im Interesse von MLP. Der MLP Vorstand und wir haben eine vollkommen gleiche Sichtweise und sind beidseitig von der Partnerschaft überzeugt.

Als Assekuradeur sind Sie auf die Versicherer als Risikoträger angewiesen. In den letzten Jahren hat es bei Ihren Konzepten einige Wechsel hinsichtlich der Risikoträger gegeben. Bedeutet der MLP-Kauf, dass die Versicherer unter den dortigen Aktionären diese Rolle übernehmen?

Nein, das tun sie nicht. Seit jeher arbeiten wir mit den Risikoträgern zusammen, die unsere Produktphilosophie teilen: Gestern wie heute wollen wir unseren Partnern marktführende Produkte an die Hand geben – und das zu angemessenen Konditionen. Wiederholt werden unsere Premium-Deckungskonzepte bei unabhängigen Vergleichen mit Bestnoten auszeichnet. Sie sehen: Entscheidend für unsere Auswahl ist die Qualität und nicht die Frage, wer wo Aktionär ist. Das handhabt übrigens auch MLP seit vielen Jahren sehr erfolgreich so.

In der Pressemitteilung von MLP wurde angekündigt, dass Geschäftsmodell des Assekuradeurs auszubauen. In welche Richtung geht dieser Ausbau? Schließlich hat sich Domcura gerade im Sachgeschäft „einen Namen gemacht“.

Bekanntermaßen verfügt die Domcura produktseitig und auch hinsichtlich der Verarbeitungsprozesse über ein sehr hohes Niveau. Für unsere exzellente Prozesslandschaft sind wir überdies auch vom TÜV Rheinland zertifiziert worden. Wir wollen uns kontinuierlich weiterentwickeln und im Sinne aller Beteiligten verbessern. Bei der Frage nach dem Ausbau geht es um gezielte Investitionen, um unseren Standard noch weiter anzuheben. Das wird unter anderem die Vermittlerbetreuung betreffen, die Verarbeitungstechnik und natürlich auch den Service insgesamt.

MLP sieht durch den Kauf Potenziale in Sachen Prozessabwicklung. Was ist damit genau gemeint?

Dabei geht es darum, die Prozesse zur Kundenbetreuung und Vertragsabwicklung nochmals deutlich zu erleichtern. MLP- Berater und Kunden haben nur noch einen Ansprechpartner: Ob Vertragsänderung oder Schadenmeldung – alles kommt aus einer Hand. Außerdem gibt es neue Möglichkeiten bei den Deckungskonzepten – beispielsweise bei Bündelprodukten. Das gilt übrigens auch für alle anderen Vertriebspartner, die mit uns zusammenarbeiten. (kb)

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Ein Artikel von
Gerhard Schwarzer, Vorstandsvorsitzender Domcura AG