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20. Dezember 2018
eCall-Notrufsystem: Herausforderung und Chance für die Versicherer

eCall-Notrufsystem: Herausforderung und Chance für die Versicherer

Seit 13.03.2018 müssen alle neu zugelassenen Fahrzeugmodelle mit dem von der EU vorgeschriebenen automatischen eCall-Notrufsystem ausgestattet sein. Das vernetzte Auto ist auch für die Assekuranz von Relevanz und ist für die Versicherungsbranche Herausforderung und Chance zugleich.

Die Digitalisierung hat bereits seit Längerem in der Automobilbranche Einzug gehalten. Denn laut EU-Verordnung müssen seit März 2018 alle neu zugelassenen Fahrzeugmodelle mit dem Notrufsystem eCall ausgestattet sein. Wie das Whitepaper „Das vernetzte Auto – smarter Assistent und Lebensretter“ der Bosch Service Solutions GmbH aufzeigt, kann die zunehmende Vernetzung moderner Automobile auch für die Versicherungsbranche eine Reihe von neuen Möglichkeiten zur Kundenbindung und Produktentwicklung bedeuten.

Chancen der Vernetzung

Neben den Telematiktarifen, die von einigen Produktgebern bereits gelauncht wurden, können laut Bosch Versicherer die zunehmende Vernetzung der neuen Kfz-Modelle als zusätzlichen Wettbewerbsvorteil nutzen. Durch das Angebot von attraktiven neuen Produkten rund um die Mobilitätsservices könnte so der Komfort und Sicherheit der Kunden erhöht und die Kundenbindung gestärkt werden.

Dabei sind die Vorschläge der Bosch Service Solution alle zusätzliche Dienstleistungen: Bietet ein Versicherer zusätzlich zur Kfz-Versicherung einen Notrufservice oder Pannenhilfe, macht er sich als unkomplizierter Problemlöser einen Namen, der dem Kunden einen echten Mehrwert bietet. Auch könnte der Produktgeber seinen Versicherten einen Diebstahlschutz oder einen zusätzlichen Concierge-Service offerieren, um die Attraktivität der Kfz-Versicherung zu erhöhen.

Herausforderung für Versicherer

Vor allem die Fallstricke, die mit der Datensammlung einhergehen, können aber auch in diesem Bereich eine Herausforderung für Versicherer darstellen. Nicht zuletzt im Zuge des DSGVO muss gewährleistet sein, dass dem Datenschutz höchste Priorität eingeräumt wird. Hinzu kommt, dass vor allem in Deutschland eine große Skepsis gegenüber Datensammlung jeglicher Art vorherrscht.

Darüber hinaus stellt sich für Versicherer die Frage, mit welchen spezialisierten Partnern er diese Services überhaupt umsetzen will. Denn die vernetzte Technik rund um „eCall“ liegt derzeit noch im Zugriffsbereich der Automobilhersteller. Ob neben diesen auch Dritte, wie zum Beispiel Versicherer, Datenzugriff haben dürfen, wird vom Gesetzgeber aktuell noch diskutiert. Denkbar ist, dass wie bei den Telematik-Tarifen mithilfe von Smartphone-Apps oder nachgerüsteten Blackboxes eine zusätzliche Vernetzung stattfinden könnte. (sg)

Zum Whitepaper der Bosch Service Solutio GmbH geht es hier.