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30. Oktober 2014
Einfacher Ausstieg aus der Ausschließlichkeit!?

Einfacher Ausstieg aus der Ausschließlichkeit!?

Gibt man in die Suchmaschine google „Ausstieg aus der Ausschließlichkeit“ ein, bekommt man 66.700 Ergebnisse angezeigt. Ein Thema also, das gerade in den heutigen Zeiten viele Vermittler bewegt. Und hört man sich bei den im DKM-Park Steuern & Recht ausstellenden Kanzleien um, ist der Ausstieg aus der Ausschließlichkeit oft genug Anlass für ein erstes Beratungsgespräch. Grund genug also, einen Workshop auf der diesjährigen DKM zu veranstalten.

Unter der Moderation von Brigitte Horn, Chefredakteurin von AssCompact diskutierten Michael H. Heinz, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute (BVK), Roland Roider , Vorstand der Haftpflichtkasse Darmstadt, Ole Eilers, Vorstand von KS-Auxilia, Michael Bade, Geschäftsführer der Status GmbH, Michaela Ferling, Rechtsanwältin bei FERLING Rechtsanwälte und Thomas Suchoweew, Gründer des Netzwerkes AdvilA darüber, ob der Ausstieg aus der Ausschließlichkeit eine Chance oder ein Risiko für Vermittler ist.

Der Ausstieg aus der Ausschließlichkeit ist nicht einfach. Darüber waren sich alle Diskutanten einig. Und auch sonst herrschte bei fast allen Themen Konsens. Man sprach über die Gründe eines Wechsels, über die Vorbereitungen und das Verhalten der Versicherer. Gerade hier sei Fingerspitzengefühl gefragt. Viele Versicherer reagieren höchst sensibel und nur allzu oft wird ein Wechsel seitens der Versicherer geradezu torpediert. In den heutigen Zeiten eine Reaktion, die nicht mehr verständlich ist. Denn ein Wechsel bedeutet nicht unbedingt den kompletten Bestandsverlust für den Versicherer. Für den Versicherer müsste doch ein Interesse bestehen auch in der neuen Situation mit dem Makler erfolgreich zusammenzuarbeiten, so die einhellige Meinung der Diskussionsrunde. Langsam aber sicher sei am Markt aber ein Umdenken festzustellen. Dies sei aber leider noch die Ausnahme.

Zeit und gute Vorbereitung

Doch wie bereitet man einen erfolgreichen Wechsel denn nun vor? Wichtig sei insbesondere, genügend Zeit einzuplanen, denn eine gute Vorbereitung sei das A und O. Eine Zeitspanne von zwei bis drei Jahren sei nicht ungewöhnlich. Es müssen viele Fragen geklärt und auch einige Rechtsgebiete wie beispielsweise das Wettbewerbs- und Datenschutzrecht beachtet werden. Kundendaten dürfen nicht einfach übernommen werden etc. Eine komplexe Materie also, bei der es sich lohne externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Weiter empfehle es sich über einen Dritten, beispielsweise einer Kanzlei, vor einem Wechsel eine anonyme Anfrage an den Versicherer zu stellen wie dieser dazu stehe.

Vorsicht bei Dienstleistern: keine neue Abhängigkeiten eingehen

Ein Wechsel bedeutet eine große Herausforderung, die auch finanziell gestemmt werden muss. Denn der „Neumakler“ verfügt zu Beginn seiner neuen Tätigkeit nur über wenige Anbindungen. Und auch die fehlende EDV-Struktur erfordert einiges an Investitionen. Probleme, die auch zahlreiche Dienstleister am Markt erkannt haben. So könne beispielsweise über einen Pool das Problem der fehlenden Anbindung gelöst werden. Zudem stehen oft Softwarelösungen, sei es CRM oder Vergleichssoftware, zur Verfügung. Allerdings dürfe ein solcher Dienstleister nach Ansicht der Diskussionsrunde kein Dauerzustand sein. Man müsse hier genau hinschauen. Insbesondere müsse genau geklärt werden, wem die Bestände gehören. Ansonsten laufe der „Neumakler“ Gefahr in eine neue Abhängigkeit zu geraten. (kb)