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2. Februar 2015
Erster Handelsplatz für Sparbriefe gestartet

Erster Handelsplatz für Sparbriefe gestartet

Die BÖAG Börsen AG hat mit der Sparbriefbörse Deutschland ein neues Service-Angebot für Privatanleger aufgelegt. Auf einer neuen Website der Trägergesellschaft der Börse Hamburg und der Börse Hannover können ab sofort Sparbriefe an- und verkauft werden.

Inhaber von Sparbriefen, die vor Ablauf der Vertragsfrist aus dem Produkt aussteigen wollen, können ihre Anlage ab sofort auf der Website www.sparbriefboerse-deutschland.de anbieten. „Sparbriefe können in der Regel nicht vor Laufzeitende gekündigt werden. Wer an sein Geld will, hat es oft schwer, einen Käufer zu finden“, erläutert Dr. Thomas Ledermann, Geschäftsführer der Börse Hamburg und Vorstand der BÖAG Börsen AG. Die neue Sparbriefbörse Deutschland führe den Weg der Gesellschaft fort, Zweitmärkte für sonst kaum fungible Produkte zu organisieren. „Ziel ist es, auch diesen Markt ähnlich erfolgreich zu positionieren wie bereits den Handel in eingefrorenen Immobilienfonds oder den Handel in geschlossenen Fonds“, so Ledermann.

Nutzung über Online-Zugang

Mit der Sparbriefbörse Deutschland sollen Anleger eine kostengünstige, unkomplizierte und neutral überwachte Möglichkeit erhalten, um einen Käufer für ihren Sparbrief zu finden. Angebot und Nachfrage werden dabei anonym zusammengebracht und die Preise durch ein Bietverfahren festgesetzt. Verkäufer geben zunächst über ein Kontaktformular auf der Website www.sparbriefboerse-deutschland.de einige Rahmendaten ihres Sparbriefs ein. Erforderlich sind unter anderem der Name des Kreditinstituts, die Laufzeit, die Verzinsung und der Fälligkeitstermin. Auf der Basis der Angaben erhält der Verkäufer einen unverbindlichen Vorschlag für einen Auktions-Startpreis. Dieser soll ihm Orientierung bei der Auktionseröffnung geben, ist aber keinesfalls verpflichtend. Der Verkäufer kann den Vorschlag übernehmen oder selbst einen Startpreis festlegen.

Neutrale Prüfung

Von der Börsen AG beauftragte Makler prüfen als neutrale Vermittler die Verkaufsanfrage und stellen sie auf der Handelsplattform ein. Nach dem Auktionsstart können Kaufinteressenten Gebote abgeben. Die Bieterphase endet nach fünf Tagen automatisch und der Höchstbieter erhält den Zuschlag. Anschließend zahlt der Käufer den vereinbarten Preis auf ein Treuhandkonto ein. Nach Unterzeichnung des Kauf- und Übertragungsvertrages erfolgt abschließend die Auszahlung des Kaufpreises an den Verkäufer. (mh)