AssCompact suche
Home
Assekuranz
11. September 2017
Verbraucherschützer konkretisieren Idee für ein „Non-Profit-Altersvorsorgeprodukt“

Verbraucherschützer konkretisieren Idee für ein „Non-Profit-Altersvorsorgeprodukt“

Zur Neuausrichtung der Altersvorsorge schlägt der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) vor, ein Non-Profit-Vorsorgefonds als nichtkommerzielles, vereinfachtes Basisprodukt einzuführen. Wie die Forderungen konkret aussehen, hat der vzbv nun in einem Faktenblatt veröffentlicht.

Der Markt für Riester-Produkte sei unübersichtlich und gute Angebote würden ein Nischendasein führen, kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Hohe Gebühren der privaten Anbieter würden das tatsächlich verwaltete Kapital verringern und damit die spätere Rente schmälern. Oft würden gerade die Varianten verkauft, die zu teuer seien und nicht die erhoffte Rendite einfahren würden. Der vzbv drängt auf eine Neuausrichtung der Altersvorsorge und plädiert für ein nichtkommerzielles, vereinfachtes Basisprodukt als Grundstein, das ausschließlich den Interessen der Beitragszahler verpflichtet ist. In einem Faktenblatt hat der vzbv seine Forderungen zur Einführung eines Non-Profit-Vorsorgefonds veröffentlicht und Daten und Fakten zum Vorschlag zusammengestellt.

Non-Profit-Vorsorgefonds als zusätzliche Alternative

Der vorgeschlagene Non-Profit-Vorsorgefonds soll das bestehende umlagefinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung um ein kapitalgedecktes System ergänzen. Das neue Basisprodukt soll keine eigenen Gewinninteressen verfolgen und keine Abschluss- und Vertriebsfolgeprovisionen vorsehen. Außerdem sollen die Management- und Verwaltungskosten auf ein notwendiges Minimun beschränkt sein, die aufgrund der Organisation der Kapitalanlage sowie der Information und Beratung von Verbrauchern anfallen.

Öffentliche Institution als Träger

In dem Faktenblatt fordert der vzbv zudem, das der neue Vorsorgefonds von öffentlicher Hand getragen werden soll, denkbar wäre etwa die Deutsche Bundesbank. Über Ausschreibungen beauftragt der Träger Kapitalverwaltungsgesellschaften mit der Realisierung einer auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Anlagestrategie.

Opt-Out soll Vorsorgequote verbessern

Um die Verbreitung der privaten Altersvorsorge zu steigern, hält der vzbv eine Umsetzung durch ein Opt-Out-Verfahren für sinnvoll, sodass Beschäftigte über ihren Arbeitgeber automatisch von ihrem Netto-Gehalt in das Non-Profit-Produkt einzahlen. Auf Wunsch ist das Produkt auch ablehnbar.

Das Faktenblatt ist hier abrufbar. (tk)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 25. Juli 2018 - 09:57

Betreuung durch faktisch kostenlose Staatsdiener? Wenn man mal von der kostenlosen Altersversorgung (kostenlos natürlich nur für die Beamten), real für den Staat nicht mehr leistbar, da ja bekanntlicherweise schon mit Stand 2017 € 1,7 B i l l i onen für deren Pensionen vom Staat nicht gebildet wurden und werden. Wenn man diesen "Lapsus" mal berücksichtigt sollte dieses unerträgliche Geschwafel von den hohen Kosten der Privaten Versicherungen Themen von gestern sein. Dort kommt man seinen Verpflichtungen nach und zahlt brav Arbeitgeberbeiträge zur SV und zusätzlich betriebliche Altersversorgungen. Diese ständigen Behauptungen sind wohl direkt mit dem Spruch "Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen" zu beantworten. Sollten diese Aufgaben des Staates erfüllt sein sind wohl heutige Kostenvergleiche obsolet und wir befinden uns mit beiden Beinen wieder auf dem Boden der Tatsachen. Anschließend, wohl erst nachdem die Kinder und Enkel (Generationengerechtigkeit-wohl eher in der Schweiz oder in Österreich) der heutigen Entscheider diese Schulden beglichen haben kann man mit wirklich fairen Methoden die Kostenunterschiede berechnen.