AssCompact suche
Home
Investment
19. August 2016
Fondsgebühren in Europa unter Druck – aber nicht in Deutschland

Fondsgebühren in Europa unter Druck – aber nicht in Deutschland

Morningstar hat die Kosten für Fondsanleger in Europa analysiert. Demnach geraten die Gebühren für Investmentfonds in Europa vermehrt unter Druck. Dazu tragen dem Analysehaus zufolge vor allem zwei Entwicklungen bei. In Deutschland sind die Fondskosten hingegen sogar gestiegen.

Die Kosten europäischer Fondsanleger sind laut Morningstar seit 2013 im Durchschnitt um 0,09 Prozentpunkte auf etwa 1,00% gesunken. Am höchsten fielen die Kostensenkungen in den Niederlanden aus mit einem Minus von 0,43 Prozentpunkten, gefolgt von Großbritannien (-0,19 Prozentpunkte). Dort würden die die Fondsgesellschaften wegen der Provisionsverbote Anteilsklassen anbieten, die laut im Schnitt 0,46 Prozentpunkte niedrige Gebühren haben. Zudem werde durch das Provisionsverbot das Kostenbewusstsein der Anleger gestärkt.

ETF-Trend begünstigt Durchschnittskosten

Neben dem Provisionsverbot trage auch die zunehmende Verbreitung von ETFs zu den sinkenden Kosten bei. Ihr Marktanteil ist Morningstar zufolge in den vergangenen drei Jahren um 2,3 Prozentpunkte auf 10,3% gestiegen. Dieser Trend werde sich mit Einführung der neuen Mifid-II-Regeln zur Offenlegung von Provisionen ab 2018 verstärken.

Höhere Fondskosten in Deutschland

Gegen den Trend stemmt sich Deutschland. Hier – wie auch in Dänemark, Spanien und Italien – sind die Fondskosten sogar gestiegen. Morningstar begründet dies unter anderem damit, dass sich Multi-Asset-Fonds immer stärker verbreiten. Während Aktienfonds im Schnitt 1,27% kosten (minus 0,16 Prozentpunkte) und Rentenfonds sogar nur 0,74% (minus 0,15 Prozentpunkte), bilden Mischfonds mit 1,47% Durchschnittskosten die teuerste Kategorie, zumal die Kostenkürzungen mit minus 0,09 Prozentpunkten relativ niedrig ausfielen.(mh)