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15. September 2016
Fondspolicen & Co.: Darauf setzen Versicherungsexperten für die Zukunft

Fondspolicen & Co.: Darauf setzen Versicherungsexperten für die Zukunft

Versicherungsexperten erwarten laut einer aktuellen Umfrage von Pioneer Investment in den kommenden Jahren eine Dominanz der Fondspolicen und Veränderungen bei Garantieprodukten. Fondspolicen werden demnach das wichtigste Produkt in den kommenden Jahren. Indexpolicen trauen die Entscheider hingegen überraschend wenig zu.

Nur noch 10% von 120 Entscheidern der Versicherungsbranche, die Pioneer Investments im Rahmen der 10. Handelsblatt Jahrestagung Assekuranz befragte, halten die klassische Lebensversicherung weiterhin für ein wichtiges Produkt. Indexpolicen wurden überraschenderweise ebenfalls von nur 8% als zukünftig relevant angesehen. 58% der Entscheider erwarten hingegen einen Vormarsch der Fondspolicen. „Um Versicherungsnehmern attraktive Produkte anbieten zu können, wird die Zusammenarbeit zwischen Versicherern und Fondsgesellschaften weiter an Bedeutung gewinnen“, folgert Nils Hemmer, Head of Wholesale and Third Party Distribution bei Pioneer Investments.

Flexible Garantien gefragt

Fast drei Viertel der Experten gehen davon aus, dass klassische Garantien bei der Produktentwicklung zukünftig eine weit geringere Rolle spielen werden als bisher. Stattdessen erwarten die Befragten eine Zunahme bei flexiblen Garantien, die sich während der Laufzeit verändern (34%) beziehungsweise bei alternativen Garantien, die einen Kapitalerhalt anstreben (32%). „Diese können zum Beispiel durch eine innovative Risikobudgetkontrolle im Rahmen von Investmentfonds dargestellt werden“, erläutert Hemmer.

Niedrigzins und Regulierung als größte Herausforderungen

Rund drei Viertel der Befragten sehen die größte Herausforderung in langfristig niedrigen Zinsen. Aber auch die zunehmenden regulatorischen Anforderungen binden Kräfte. Vier von zehn Versicherungsexperten gaben an, dass die aktuellen Regulierungsvorgaben bereits jetzt die Kapazitäten übersteigen. Bei weiteren 38% können die Anforderungen zwar im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit erfüllt werden, jedoch blieben keine weiteren Kapazitäten für strategische Entwicklungen.

Digitalisierung als Chance

Auch die fortschreitende Digitalisierung und die damit einhergehenden Veränderungen des Kundenverhaltens beschäftigen die Versicherungsexperten. Mehr als die Hälfte der Befragten schätzt die Entwicklung positiv ein. 55% erwarten, dass die Digitalisierung vor allem Chancen bietet, sich vom Wettbewerb abzugrenzen und noch mehr auf die Bedürfnisse der Kunden einzugehen. (mh)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von Frank L. Braun am 16. September 2016 - 10:01

Da ab 2018 vor der Vermittlung von fondsgebundenen Versicherungen die gleichen Beratungsinhalte wie für Investmentanlagen u.a.m. gelten, werden Vermittler vor Gericht nur eine „Beweislastumkehr“ erhalten, wenn sie weiterhin „persönlich“ beraten haben, natürlich bei möglichst bester technischer Unterstützung.

Aber vor allem immer mit einer Honorar-Option! Ohne diese wird es keine zeitnahe Vergütung der Beratung mehr geben. Deshalb unsere praxisbewährten Empfehlungen s. eBooks bei mwsbraun.de.

Gespeichert von Heinrich Bockholt am 16. September 2016 - 16:11

Die Fondspolicen müssen von den Produktanbietern transparenter bezüglich der Zahlungsströme, Kosten, Chancen und Risiken gestaltet werden. Wenn nicht einmal Maklerbetreuer die eigenen neuen "Selectprodukte" aller Art verstehen bzw. ihren Maklern, Vermittlern sauber erklären können, was soll dann die ganze neue Produktwelt? Die Effektivkosten rechnet der eine Anbieter anders als der andere, wichtige Bedingungen wie zu den Caps werden undeutlich erklärt. Es ist möglich, trotz der bestehenden Gesetze eine klare Sprache in den Angeboten/Verträgen zu wählen. Die Angst der Produktanbieter vor dem eigenen Vertrieb und vor den Kunden muss schon sehr groß sein, wenn man sich eingehend mit den bewusst unklar gehaltenen Unterlagen zu den Fondspolicen beschäftigt. Das Schlimme dabei ist, dass die Haftung für die Produkte wieder auf die Makler, Vermittler, Berater abgewälzt wird.
MfG Prof. H. Bockholt, Koblenz

Gespeichert von Wilfried Strassnig am 16. September 2016 - 22:53

Seit es Versicherungen gibt sind verklausulierte Kosten und Bedingungen üblich.
Eine Darstellung nach allen Kosten ist überfällig. Die Hoffnung darauf geht allerdings gegen null.
Da ist es vor allem den grossen egal ob der Ruf der Branche immer schlechter und das Vertrauen der Kunden immer
kleiner wird. Gelebte Arroganz-"Wir schaffen das"-der Berater kann es aber nur schwer Erklären und der Kunde versteht es sowieso nicht. Egal, Anwälte können dadurch fast jeden Vertrag zerpflücken.
Angefangen mit dem GDV, dem Verbraucherschutz, den Politikern etc. sollte man im Interesse aller endlich für Klarheit sorgen.