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25. Oktober 2012
Frauen sind die besseren Vermittler

Frauen sind die besseren Vermittler

Wie schafft es die Branche, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen und ist dies eine Chance, das Image zu verbessern? Darüber wurde gestern auf der DKM auf der Premiere des Forum Triple F: Frauen. Finanzen.Führung kontrovers diskutiert.

Wie schafft es die Branche, mehr Frauen in Führungspositionen zu bekommen und ist dies eine Chance, das Image zu verbessern? Darüber wurde gestern auf der DKM bei der Premiere des Forum Triple F: Frauen. Finanzen.Führung kontrovers diskutiert. Zahlreiche Besucher – darunter Frauen und Männer – besuchten das neue Forum, das von der bbg Betriebsberatungs GmbH in Kooperation mit dem VDVM Frauennetzwerk und der Women Speaker Foundation ins Leben gerufen wurde.

Dieter Knörrer, Messechef der DKM, eröffnete das Forum mit der Frage: „Sind Frauen die besseren Vermittler?“ und verwies in dem Zusammenhang sowohl auf den demografischen Wandel hin, der es zwingend notwendig macht, dass das Potential von Frauen ausgeschöpft wird, als auch darauf, dass Frauen nach seiner Ansicht, im Vermittlergeschäft bereits oft qualitativ bessere Arbeit leisten als Männer. Adelheid Marscheider vom Frauennetzwerk des VDVM rief die Frauen auf, sich mehr zuzutrauen und sich zu vernetzen. Durch den Tag geleitete Moderatorin Dorette Segschneider, die über langjährige Erfahrung im Börsenfernsehen verfügt.

Thorsten Bittlingmaier, ehemaliger Personalverantwortlicher der Telekom, sprach als erstes zum umstrittenen Thema „Frauenquote“. Nach einer Bestandsaufnahme der deutschen Vorstandsetagen und Aufsichtsratsmitglieder machte er deutlich, dass statt der Frauenquote das Thema Diversity viel stärker in den Fokus gerückt werden müsse. ist weit mehr als Frauenquote. Weg vom Fokus nur auf Quote hin zu echter Vielfalt.

Unternehmenskultur ist ein zu wenig beachteter Faktor für die Frauenförderung

Dr. Birgit König, Vorstand der Allianz Krankenversicherung, sprach in ihrem Eröffnungsvortrag darüber, wie Frauen die Wirtschaft im Allgemeinen voran bringen können und über deren Relevanz in Führungspositionen. Sie zeigte auf, dass Unternehmen mit Frauen in den Führungsgremien statistisch erfolgreicher sind. Sie stellte ferner heraus, dass die wichtigste Maßnahmen in Unternehmen, weniger flexible Arbeitszeiten und strukturelle Maßnahmen zur Familienförderung seien, sondern dass der Vorstand die Frauenförderung wirklich zum Kernthema macht. Die Unternehmenskultur sei zudem ein oft zu wenig beachteter Faktor in der Frauenförderung.

Den Nachmittag eröffnete Dr.h.c.Beutelmann, Vorstandsvorsitzender der Barmenia, indem er für die anwesenden Frauen und Männer Wege in Führungs- und Kontrollorgane aufzeigte. Dabei knüpfte er an Bittlingmaiers Plädoyer für Diversity vom Vormittag an. „Die deutschen Führungsetagen sind noch zu weiß, zu deutsch, zu männlich“, zitierte er das Handelsblatt. Dies belegte er anschaulich mit Zahlen aus der Versicherungswirtschaft: Zwar sind fast 50% der Beschäftigten weiblich, im Vertrieb sind es jedoch nur knapp 20% und in den Vorstandsetagen weniger als 4%. Im europäischen Vergleich ist Deutschland damit auf dem letzten Platz, so Beutelmann. Im Anschluss sprach Barbara Rojahn über die Zielgruppe Frauen im Vertrieb und welche Chancen dies für Makler/innen bietet.

Besseres Image durch mehr Frauen?

Den Höhepunkt und Abschluss des Tages bildete eine kontroverse Diskussion mit abwechslungsreicher Besetzung zum Thema „Die Zukunft der Branche – mehr Qualität und besseres Image durch mehr Frauen?“. Es diskutierten Wolfgang Hanssmann, Vorstand der AXA, Dr. Mechthild Upgang vom Bundesverband der Unabhängigen Finanzdienstleisterinnen, Dr. Jutta Krienke, frisch gebackene Vorständin der BCA AG und Holger Mardfeldt von Martens&Prahl. Sowohl die beiden Frauen, als auch die beiden Männer vertraten teils unterschiedliche Positionen zum Thema Frauenförderung mit Blick aus der jeweiligen Unternehmensposition. Einig waren sich jedoch alle in einem Punkt: eine Förderung von Frauen in Vertriebs- und Führungspositionen würden zu mehr Qualität auf Unternehmensebene und somit mittelfristig auch in der Branche beitragen.