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17. Oktober 2013
Gesundheitsvorsorge im Beruf im Fokus der Deutschen

Gesundheitsvorsorge im Beruf im Fokus der Deutschen

Erstmals werden im Internationalen Gesundheitsbarometer der Europ Assistance betriebliche Gesundheitsprogramme mehrheitlich von den Deutschen nachgefragt. Die Deutschen erwarten dabei von ihren Arbeitgebern vor allem Präventions- und Gesundheitsleistungen bei Rückenbeschwerden und zur Stressbewältigung am Arbeitsplatz.

Bei der Überlegung, als Expatriate für ein Unternehmen im Ausland zu arbeiten, avancieren der uneingeschränkte Zugang zu medizinischen Einrichtungen und die Qualität der Gesundheitsversorgung im Zielland zu den wesentlichen Entscheidungskriterien für deutsche Arbeitnehmer. Für über die Hälfte der Befragten sind diese Faktoren sehr wichtig. In keinem anderen europäischen Land nimmt demzufolge die Gesundheitsversorgung im betrieblichen Kontext eine so bedeutende Rolle ein.

Zudem zeigt sich die Zahlungsbereitschaft der Deutschen für medizinische Leistungen wohl weiterhin von der europäischen Finanz- und Wirtschaftskrise beeinflusst: Im vergangenen Jahr haben viele aus Geldmangel auf erforderliche medizinische Behandlungen verzichtet. Zur Entlastung der eigenen Haushaltskasse sind die Deutschen vor allem bereit, auf notwendige Zahnbehandlungen, auf Arzneimittel und den Erwerb von Sehhilfen zu verzichten. Darüber hinaus setzen die Deutschen in Gesundheitsfragen, wie schon im Vorjahr, deutlich auf präventive Maßnahmen. Die Mehrheit der Befragten hat sich in den vergangenen fünf Jahren einem Gesundheitscheck unterzogen. Als größte Herausforderung für das Gesundheitssystem erachtet die deutsche Bevölkerung einen möglichen Anstieg der privaten Gesundheitskosten.

Weitere Ergebnisse des Gesundheitsbarometers: Für über die Hälfte der Deutschen ist keine Chancengleichheit für alle Bundesbürger beim Zugang zu Gesundheitsleistungen unabhängig von Einkommen und Status gegeben. Weniger als die Hälfte der Deutschen erachten privat finanzierte Gesundheitsleistungen und Steuererhöhungen als geeignete Lösung zur Finanzierung des Gesundheitswesens (hier liegt, wie auch bei der Frage nach der Chancengleichheit, der europäische Durchschnitt etwas niedriger). Die Hälfte der Deutschen empfindet die staatliche Vorsorge für Senioren und pflegebedürftige Menschen als unzureichend (der europäische Durchschnitt ist noch unzufriedener). Viele Deutsche nutzen das Internet für Informationsleistungen rund um Gesundheit, lehnen aber zugleich mehrheitlich onlinebasierte medizinische und individuelle Beratungsleistungen ab. Drei Viertel gehen davon aus, dass mit telemedizinischen Angeboten die Behandlungs- und Betreuungsqualität für pflegebedürftige Menschen verbessert wird.

Über das Internationale Gesundheitsbarometer

Das Europ Assistance Gesundheitsbarometer erscheint dieses Jahr zum siebten Mal in Folge und verfolgt periodische Einstellungen zum Gesundheitsverhalten in Europa und in den USA auf einer Langzeitbasis. An der Telefonbefragung durch das Institut CSA nahm ein repräsentativer Querschnitt von 5.000 Befragten aus acht europäischen Ländern und den USA teil, darunter 500 Befragte aus Deutschland. Untersucht wurden Meinungen und Präferenzen der Deutschen, Franzosen, Briten, Italiener, Spanier, Schweden, Polen, Österreicher und US-Amerikanern zu aktuellen Gesundheitsfragen.